Der US-Journalist Evan Gershkovich, der im August 2024 im Zuge eines Gefangenenaustauschs aus russischer Haft entlassen wurde, hat nun detaillierte Einblicke in die Machenschaften der russischen Geheimdienstdirektion DKRO veröffentlicht. Laut Gershkovich, der zuvor zehn Monate in einem Gefängnis in Russland war, ist die DKRO das Herzstück des russischen Spionagesystems. Diese Abteilung, mit nur etwa 2000 Mitgliedern, hat in den letzten Jahren durch die Verhaftung von US-Bürgern, darunter auch Gershkovich selbst, an Bedeutung gewonnen. Wie das Medium Heute berichtete, wurde die DKRO beauftragt, die Freilassung des verurteilten Auftragskillers Wadim Krasikow aus Deutschland zu sichern, was schließlich zu einer Kampagne zur Verhaftung amerikanischer Staatsbürger führte.
Gershkovich schildert in seinem Artikel im Wall Street Journal die brutalen Methoden, mit denen die DKRO arbeitet, und stellt die Abteilung als oft unbekannten Akteur in der russischen Sicherheitslandschaft dar. Sie ist nicht nur für die Überwachung und Festnahme ausländischer Staatsbürger zuständig, sondern auch für die Repression innerhalb Russlands. Unter der Leitung von Dmitri Minajew hat die DKRO eine aggressive Haltung gegenüber Personen eingenommen, die des Spionageverdachts oder der Zusammenarbeit mit dem Ausland beschuldigt werden.
Die Verhaftung und ihre Hintergründe
Die Verhaftung von Gershkovich im März 2023, während er sich auf einer Recherchereise befand, wurde von der DKRO als Racheakt ausgeführt. Er wurde unter dem Vorwurf der Spionage für die CIA festgenommen, obwohl niemals belastende Beweise vorgelegt wurden. Nach seiner Festnahme wurde Gershkovich zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt, was international auf heftige Kritik stieß. Der Journalist skizzierte, dass die DKRO unter Putins Regime eine neue Daseinsberechtigung erhalten hat: die Verfolgung von vermeintlichen Spionen im eigenen Land und die Jagd auf US-Geheimdienstler in der Ukraine.
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