
Das baden-württembergische Kabinett hat heute entscheidende Weichen für eine schnellere und einfachere Bauweise gestellt. Bauministerin Nicole Razavi bezeichnete die Reform der Landesbauordnung (LBO) als einen bedeutenden Schritt, um das Bauen im Land grundlegend zu verändern. „Mein Ziel war es, das System von ‚Kontrolle‘ auf ‚Ermöglichen‘ umzustellen und beim Bauen endlich wieder Bremsen zu lösen“, erklärte Razavi. Die Reform sieht vor, dass Verfahren zur Baugenehmigung erheblich vereinfacht und beschleunigt werden. Mit der Einführung einer Genehmigungsfiktion, die nach Ablauf von drei Monaten in Kraft tritt, wird vielen Bauanträgen automatisch zugestimmt, wenn alle erforderlichen Unterlagen vorliegen, so die Ministerin. Des Weiteren sollen die bisher strikten Baunormen heruntergeschraubt werden, um die Schaffung von Wohnraum zu optimieren und umweltfreundliche Gebäude besser nutzen zu können, wie auf mlw.baden-wuerttemberg.de zu lesen ist.
Stärkung des Bestandsschutzes und Vereinfachungen beim Umbau
Durch die geplante Reform wird auch der Bestandsschutz von Gebäuden gestärkt. Nutzeränderungen dürfen nicht den strengen Vorgaben des Brandschutzes unterworfen werden, was bisher oft zu hohen Kosten führte. „Das Bauen im Bestand soll vereinfacht und gestärkt werden“, so die Bauministerin. Dazu gehört auch, dass bei Umbauten, sofern die Gebäude nicht größer werden, eine Abweichung von den Abstandsregelungen erlaubt sein soll. Die Änderungen könnten dazu beitragen, den Wohnraummangel zu lindern, indem nicht nur bestehende Wohngebäude, sondern auch Nicht-Wohngebäude für Wohnzwecke genutzt werden können. Diese umfassende Regelung wird dazu beitragen, dass die Potenziale in der bestehenden Bausubstanz besser ausgeschöpft werden können, berichtete stm.baden-wuerttemberg.de.
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