Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl haben die Thüringer Linken einen entscheidenden Schritt gemacht und Bodo Ramelow erneut als Spitzenkandidaten gewählt. Am Sonntag erhielt der ehemalige Ministerpräsident in Sömmerda auf einem Parteitag 108 von 112 Delegiertenstimmen, was einer Zustimmung von sagenhaften 96,4 Prozent entspricht. Ramelow ist nicht nur als bekanntester Vertreter der Thüringer Linken im Rennen, sondern tritt auch im Rahmen der so genannten "Mission Silberlocke" an, um im Wahlkreis "Erfurt - Weimar - Weimarer Land II" ein Direktmandat zu gewinnen, wie ariva.de berichtete.
Mit der "Mission Silberlocke" strebt Ramelow an, sich zusammen mit prominenten Linken wie Gregor Gysi und Dietmar Bartsch, die ebenfalls Kandidaturen anstreben, im Bundestag zu positionieren. Das Ziel ist es, selbst bei einem möglichen Misserfolg in den Zweitstimmen an der Fünf-Prozent-Hürde ins Parlament einzuziehen. Ramelow unterstrich in seiner Bewerbungsrede, dass die Linke heute vielschichtiger sei als nur die drei erfahrenen Politiker: "Es geht nicht um drei alte Kerle", versicherte er und hob die Notwendigkeit linker Argumentation im Bundestag hervor, wie MDR berichtete.
Die Wahl kommt in einer Zeit, in der die Linke unter Druck steht, insbesondere nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag. Gysi, der als Fraktionschef der Linken agierte, stellte klar, dass die Teilnahme an der Wahl essentiell sei, um einem Rechtsruck in Deutschland entgegenzuwirken. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters - Gysi ist 76, Ramelow 68 und Bartsch 66 - haben die drei Politiker entschieden, sich für die Wahl stark zu machen. Ramelow bezeichnete die Initiative als "Senioren-Express" und äußerte seine Freude über die Unterstützung der Linken. Das Engagement der erfahrenen Politiker könnte eine neue Richtung für die Partei markieren und bietet der Linken die Möglichkeit, sich mit frischen Argumenten zurück im Bundestag zu positionieren.
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