Im Landkreis Lüneburg stehen 24 Kirchen und Kapellen auf der Prüfstandsliste! Die historische Kirche in Radegast, ein beliebtes Ziel für Radfahrer am Elberadweg, leidet unter den Folgen der Zeit und häufigen Hochwassern. Feuchtigkeit zieht die Wände hoch und gefährdet das Gotteshaus, das seit 1452 besteht. Doch Radegast ist nicht allein! Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Lüneburg hat insgesamt 41 Gotteshäuser, die dringend Renovierungsbedarf haben. Wer wird die Kosten für die notwendigen Sanierungen tragen, besonders wenn Denkmalschutzauflagen ins Spiel kommen?
Superintendent Christian Cordes hat die Kirchenkreise aufgefordert, einen „Realitätscheck“ durchzuführen. Die Zukunft der finanziellen Unterstützung für bauliche Maßnahmen hängt von einer neuen Kategorisierung ab. „Wir senden ein klares Signal: Nicht jede Gemeinde kann eine eigene Kirche haben“, so Cordes. Die Kirchen werden in Bestands- und Prüfkirchen eingeteilt. Bestandskirchen erhalten Zuschüsse für teure Maßnahmen, während Prüfkirchen nur noch minimal unterstützt werden können. Die Kriterien für diese Einteilung sind bereits beschlossen und umfassen den Zustand der Gebäude, Denkmalschutz und Nutzung.
Die Prüfung der Gotteshäuser läuft
Aktuell überprüft eine Delegation des Kirchenkreises die 24 Gotteshäuser in den Gemeinden Amt Neuhaus, Bleckede, Adendorf und Hittbergen-Echem. Fragebögen wurden an die Kirchengemeinden verschickt, um Informationen über bereits investierte Gelder und die Auslastung der Gottesdienste zu sammeln. Währenddessen wird auch der Zustand der Orgeln und der technischen Einrichtungen begutachtet. „In einigen Kirchengemeinden fürchtet man schon um ihre Gotteshäuser. Aber Abriss ist die ultima ratio“, beruhigt Cordes. „Wir müssen uns auf reduzierte Sanierungen oder Umnutzungen konzentrieren.“ Der Gebäudebedarfsplan wird im Sommer 2025 beschlossen, und dann wird sich zeigen, ob die Kirchen in Radegast und Garlstorf noch Unterstützung erhalten.