Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, ist entsetzt über die zunehmenden Diskussionen zur Abschiebung von Syrerinnen und Syrern nach dem Sturz des Assad-Regimes. In einer Pressemitteilung warnt Sofuoglu davor, „einen Abschiebewettbewerb zu veranstalten, der nur den Extremisten nützt und Deutschland zudem nachhaltig schadet“. Er fordert dazu auf, bei politischen Entscheidungen den Menschen als Individuum zu sehen und nicht nur als Statistik. Sofuoglu betont die Wichtigkeit der Menschenrechte und appelliert an die Politiker, während des Wahlkampfs verantwortungsbewusst zu handeln, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, wie ZVW berichtet.
Darüber hinaus spricht Sofuoglu auch über die aktuellen Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland, insbesondere nach den massiven Vorwürfen von Präsident Erdogan, die er als „Kriegserklärung gegenüber Deutschland“ einstuft. Diese aggressive Rhetorik heize die Stimmung in der deutsch-türkischen Gemeinschaft an und könnte zu schwerwiegenden Folgen führen. Er fordert eine Rückkehr zu einer besonneneren Diskussion zwischen den beiden Ländern und zeigt sich besorgt über die Auswirkungen der angespannten Verhältnisse auf die in Deutschland lebenden Türken und türkischstämmigen Deutschen. „Wir müssen dringend den Dialog suchen“, so Sofuoglu, der sich auch für einen konstruktiven Austausch zwischen den politischen Lagern einsetzt, um ein besseres Verständnis zu fördern, berichtet Deutschlandfunk.