Eine schockierende Entdeckung sorgt derzeit für Aufsehen in Deutschland: In den Abwässern von sieben Großstädten wurden Polio-Viren nachgewiesen, berichtet Apollo News. Die alarmierenden Proben stammen aus München, Köln, Hamburg, Bonn, sowie den jüngst betroffenen Städten Düsseldorf, Mainz und Dresden. Diese Polioviren sind jedoch keine wilden Erreger, sondern stammen aus der Schluckimpfung, die hauptsächlich in Asien und Afrika genutzt wird.
Seit 2021 werden in Deutschland Abwasserproben systematisch auf diese abgeschwächten Impfviren untersucht. Dass die gefundenen Viren nicht infektiös sind, rührt daher, dass diese abgeschwächten Erreger im Rahmen von Impfungen ausgeschieden werden. In Deutschland wird der Schluckimpfstoff seit 1998 nicht mehr eingesetzt. Stattdessen wird ein inaktivierter Impfstoff verwendet, der sicherstellt, dass die Menschen vor den gefährlichen Auswirkungen des Virus geschützt bleiben.
Kein Grund zur Panik: Fachleute beschwichtigen
Ein Experte vom WHO-Stützpunkt Poliomyelitis, Virologe Rainer Gosert, beruhigt die Sorge der Bevölkerung: Der bloße Nachweis im Abwasser deutet nicht unbedingt auf ein Infektionsrisiko hin. Vielmehr zeigt dies, wie effektiv die eingesetzten Frühwarnsysteme funktionieren. Die Entdeckung ist also ein Indiz für das Funktionieren der Abwasserüberwachung, die von Wissenschaftlern als effektiv bezeichnet wird, wie auch Tagesschau meldet. Der Experte Andreas Wieser weist darauf hin, dass die Mutation von Impfviren zu gefährlichen Erregern eine extreme Rarität darstellt. Die Wahrscheinlichkeit liege statistisch bei 1 zu 2,7 Millionen.
Ein wichtiger Aspekt der Entdeckungen ist die Funktion des Abwassermonitorings. Diese lenken die Aufmerksamkeit auf die Anonymität und Breite der Überwachung. Auf diese Weise werden unbemerkt Bevölkerungsteile überprüft, was gerade in Verbindung mit dem Globus umspannenden Reiseverkehr und Migrationsbewegungen eine erhebliche Rolle spielt. Der sorgsame Blick auf den Impfstatus wird empfohlen, denn die Kontrollmechanismen geben nun Anlass zur Überprüfung und möglichen Auffrischung der Immunisierungen.
Ein Aufruf zur Überprüfung des Impfstatus
Das Risiko durch Polio in Deutschland bleibt dank einer hohen Impfquote gering, doch die aktuellen Vorfälle erinnern eindringlich an die Gefahren, die mit einer unzureichenden Immunität einhergehen können. Die Ständige Impfkommission des RKI empfiehlt eine Erstimpfung für Säuglinge und eine Auffrischungsimpfung für Jugendliche. Der überraschende Virusfund im Abwasser soll die Bevölkerung alarmieren, den eigenen Impfstatus zu prüfen und bei Bedarf zu aktualisieren. Das Bestreben ist sicherzustellen, dass jede Person, die in Deutschland lebt, gut gegen lokale und eingeschleppte Infektionskrankheiten geschützt ist.
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