Über Deutschland könnten in den kommenden Nächten faszinierende Polarlichter zu sehen sein, bedingt durch geomagnetische Stürme, die von Sonnenaktivitäten ausgelöst werden. Laut Sami Solanki, dem Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, gibt es jedoch keine Garantie, dass dieses Schauspiel tatsächlich zu beobachten sein wird.
Solanki beklagte, dass es schwer vorherzusagen sei, wie intensiv die Sonnenaktivitäten ausfallen würden und ob die notwendigen Bedingungen erfüllt sind. So wird ein koronaler Massenauswurf, eine riesige Wolke aus Sonnenplasma, voraussichtlich in den frühen Morgenstunden des Samstags auf die Erde treffen. Ein zweiter Auswurf wird am Abend erwartet, was die Chancen auf einen Blick auf die Nordlichter erhöht.
Beobachtungstipps für Polarlichter
Wer sich die Polarlichter nicht entgehen lassen möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten:
- Die beste Sicht gibt es bei Dunkelheit und klarem Himmel. Es sollte außerdem etwa 70 Stunden vor der Beobachtung eine starke Sonneneruption gegeben haben.
- Um die besten Chancen zu haben, sollten sich Interessierte abseits von Städten und künstlichem Licht positionieren, mit Blickrichtung auf den Norden.
- Es ist ratsam, mindestens 10 bis 15 Minuten in die Dunkelheit zu schauen, damit sich die Augen anpassen können, bevor man die Farben der Nordlichter richtig wahrnimmt.
Nicht zuletzt können Fotografen auch von einigen Ratschlägen profitieren: Der Blitz sollte ausgeschaltet werden, und es ist sinnvoll, sich vorab mit der Kamera vertraut zu machen, um die besten Einstellungen vorzunehmen.
Auf die richtige Lichtempfindlichkeit, mindestens 1000 ISO, und eine Belichtungszeit von mindestens sechs Sekunden sollten die Fotografen achten. Ein Stativ ist hilfreich, kann aber durch feste Unterlagen wie Baumstämme ersetzt werden, wenn kein Stativ zur Verfügung steht.
Wissenschaftliche Einschätzungen und Voraussagen
Die US-Wetterbehörde NOAA hat Sturmwarnungen der Kategorie G3 herausgegeben. Die Polarlichter, die im Mai zu sehen waren, wurden von einem Sturm der höchsten Stufe, G5, verursacht. Solanki weist darauf hin, dass es bei Massenauswürfen aus der Sonne schwer ist, präzise Vorhersagen zu treffen. Zuverlässige Informationen über Intensität und Geschwindigkeit der Plasmateilchen erhält man erst, wenn sie sich bereits in der Nähe der Erde befinden, präzise etwa eine halbe Stunde vor ihrem Eintreffen.
Das Max-Planck-Institut forscht jedoch weiter, um genauere Vorhersagen zu ermöglichen. Die Europäische Raumfahrtorganisation Esa arbeitet an einer Sonde, die kontinuierlich die Sonnenaktivitäten aus einer seitlichen Perspektive beobachten soll.
Für weitere Informationen zu diesem spannenden Thema können Interessierte auf den aktuellen Bericht bei www.zdf.de zurückgreifen.
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