Lüneburg. Ein dramatischer Rückschlag für die Senioren in Reppenstedt! Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat die ambulante Pflege für acht Senioren abrupt eingestellt. Diese Entscheidung folgt auf die Insolvenz mehrerer Pflegeheime im Landkreis Lüneburg und zeigt, wie kritisch die Situation in der Altenpflege geworden ist.
Heike Clasen-Gaß, Geschäftsführerin des Paritätischen, macht den Fachkräftemangel verantwortlich. „Wir haben keine andere Wahl, als unser Angebot zu restrukturieren“, erklärt sie. Die Konkurrenz spürt den Druck ebenfalls: Susanne Rust vom ASB in Lüneburg berichtet von zahlreichen Anfragen der gekündigten Senioren, kann jedoch nur wenigen helfen. Auch das Deutsche Rote Kreuz hat bereits Gespräche mit betroffenen Senioren geführt. Der Pflegenotstand ist Realität!
Haushaltshilfe ebenfalls betroffen
Zusätzlich zur Pflege müssen die Senioren nun auch ihre Haushaltshilfe neu organisieren. Der Paritätische hat diesen Dienst ebenfalls eingestellt, und die neuen Anbieter sind überlastet. „Wir haben mehr Anfragen als Kapazitäten“, bestätigt „Emelys Sauber Perlen“. Die betroffenen Senioren stehen vor der Herausforderung, sich um neue Pfleger und Haushaltshilfen zu kümmern, was für viele eine große Umstellung bedeutet. Eine betroffene Seniorin äußert ihre Sorgen: „Ich habe Angst, dass die Neuen schlechter sind.“
Kritik an verspäteter Informationsweitergabe
Der rechtliche Betreuer einer betroffenen Seniorin kritisiert die kurze Kündigungsfrist von nur drei bis vier Wochen. „Die Alten haben keine Lobby und sind den wirtschaftlichen Veränderungen schutzlos ausgeliefert“, bemerkt er besorgt. Die Situation in der Altenpflege wird immer prekärer, und die Hoffnung auf ambulante Pflege schwindet.