
Am 6. März 2025 äußerte sich Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, besorgt über die wachsenden Versorgungsdefizite im österreichischen Gesundheitssystem. Laut Steinhart sind Probleme wie der Mangel an Kassenärzten, Personalknappheit in den Spitälern und lange Wartezeiten auf Termine gravierend. Dies wird zusätzlich durch ein prognostiziertes Defizit der Österreichischen Gesundheitskasse von 900 Millionen Euro in diesem Jahr verstärkt. Dennoch zeigt sich Steinhart optimistisch bezüglich des neuen Regierungsprogramms, das auf viele dieser Problematiken eingeht und Lösungen in Aussicht stellt, wie den Ausbau der Primärversorgung und multidisziplinärer Facharzt-Zentren, wie OTS berichtete.
Notwendige Reformen zur Sicherstellung der Versorgung
Harald Mayer, Vizepräsident der Ärztekammer, betonte die Notwendigkeit einer verbindlichen Patientenlenkung, um die überlasteten Spitalsambulanzen zu entlasten. Er verwies auf das Beispiel der Niederlande, wo Patienten nur mit Überweisung ins Krankenhaus gelangen. Diese Maßnahmen könnten sowohl die Kosten senken als auch eine effizientere Nutzung der Ressourcen im Gesundheitssystem sicherstellen. Eine klare und verbindliche Regelung könnte verhindern, dass Patienten nach Belieben teure Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen, was das Budget zusätzlich belasten würde. Mayer applaudierte auch den Plänen der neuen Regierung zur Reduzierung unnötiger Bürokratie, die derzeit die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigt, so Bundestag.de.
Die Diskussion über notwendige Reformen wird auch in Deutschland laut geführt. Experten betonen, dass grundlegende Reformen im Gesundheitssystem erreicht werden müssen, um die medizinische Versorgung bezahlbar zu halten. Dringend nötig seien Strukturveränderungen und eine klare Trennung der Finanzierung zwischen Bund und Ländern. Gesundheitsökonomen warnen vor den Fehlanreizen des dualen Versicherungssystems, das dazu führt, dass Privatversicherte eine doppelt so hohe Vergütung für ambulante Behandlungen erhalten wie gesetzlich Versicherte. Diese Ungleichheiten schaffen nicht nur unterschiedliche Wartezeiten für Patienten, sondern belasten auch das gesamte Gesundheitssystem. Die Forderungen nach einer besseren sektorübergreifenden Versorgung und einheitlichen Qualitätsstandards sind laut Experten unumgänglich.
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