Wermelskirchen begrüßt eine positive Nachricht aus der Region: Der lokale Stromversorger BEW hat kürzlich mitgeteilt, dass die Stromnetze in ihrer Zuständigkeit „in einem guten Zustand“ sind. Dies spiegelt sich in den durchschnittlichen Stromausfallzeiten wider, die bei 9,96 Minuten liegen, was besser ist als der bundesweite Durchschnitt von 10,6 Minuten im Jahr 2022. Diese Zahlen zeigen auf, dass die Infrastruktur in der Region stabil und zuverlässig ist.
Im Rahmen der Energiewende sind verschiedene Veränderungen zu beobachten. Der Anstieg von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Ladesäulen verändert die Belastungen der Stromverteilungsnetze signifikant. Infolgedessen zeigt sich laut BEW der Bedarf an weiteren Investitionen und einem umfassenderen Ausbau der Netzinfrastruktur.
Neue Technologien machen weiteren Stromnetzausbau nötig
Die fortschreitende Digitalisierung ist ein entscheidender Faktor. Die BEW kündigte an, dass bereits die ersten drei digitalen Ortsnetzstationen (digiONS) in das bestehende Stromnetz integriert wurden. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen für Fortschritt, sondern notwendig, um den kommenden Anforderungen gerecht zu werden.
Nach den Sommerferien wurde beispielsweise in Wipperfürth eine digitale Ortsnetzstation in Betrieb genommen. Am 30. September folgten zwei weitere Stationsstandorte in Wermelskirchen, darunter einer im neuen Einkaufscenter Lochesplatz. Diese digitalen Stationslösungen sind dafür gedacht, die Effizienz und Flexibilität des Stromnetzes zu erhöhen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Ortsnetzstationen haben digitale Stationen die Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu übertragen, was eine sofortige Analyse und Anpassung des Netzes ermöglicht. Sebastian Kersten, Prokurist bei BEW, erläutert die Bedeutung dieser Technologie: „Ortsnetzstationen wandeln Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung, also 230 Volt, um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion, übertragen aber zusätzlich Live-Daten über Mobilfunk oder Glasfaser an die Leitwarte.“ Dies ermöglicht nicht nur eine effizientere Netzverwaltung, sondern verbessert auch die Zuverlässigkeit der Stromversorgung.
Das ist der Sinn der digitalen Netze
Die digitale Infrastruktur wird in der Lage sein, unvorhergesehene Vorkommnisse wie Stromausfälle schnell zu identifizieren und zu isolieren. Marcel Gaschler, Projektleiter des digONS-Programms, hebt hervor: „Mittelspannungsschaltfelder lassen sich aus der Ferne steuern, wodurch im Störungsfall bestimmte Teilnetze abgetrennt oder umgeschaltet werden können.“ Diese Flexibilität ist besonders relevant in Zeiten des Klimawandels, da extreme Wetterereignisse zusätzliche Herausforderungen für die Energieversorgung darstellen können.
Das Unternehmen setzt auf eine Kombination aus langfristigem Denken und technologischem Fortschritt. „Wir setzen auf einen ausgewogenen Mix aus ‚Köpfchen‘ im Sinne von Digitalisierung und ‚Kupfer‘ im Sinne von Netzausbau“, erklärt Kersten weiter.
Die Investitionen in die Zukunft sind nicht nur auf die Digitalisierung beschränkt. In den kommenden Jahren plant BEW, mehrere Stationen im Einzugsgebiet umfassend zu erneuern und bestehende Einrichtungen zu modernisieren. Diese Maßnahmen sind notwendig, um Engpässe zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
BEW-Geschäftsführer Jens Langner ergänzt: „Durch die neuen digitalen Ortsnetzstationen wird die Versorgungssicherheit in der Region gestärkt. Insbesondere im Kontext der Energiewende sind leistungsfähige Netze essenziell, um den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen zu unterstützen, wie zum Beispiel bei der verstärkten Nutzung von Solaranlagen und Elektrofahrzeugen.“ Diese Aussagen verdeutlichen, dass die Region Wermelskirchen nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik ist, sondern auch aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft arbeitet.
Für weitere Informationen und einen tieferen Einblick in die aktuelle Situation der Stromversorgung, können Sie den ausführlichen Bericht bei www.rga.de nachlesen.
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