Nach den neuesten Entwicklungen im Rheinland-Klinikum in Dormagen wachsen die Bedenken unter den Anwohnern und Mitarbeitern. Die angekündigten Umstrukturierungspläne sehen vor, die Geburtshilfe an dem Standort zu schließen, was auf massive Widerstände stößt. Am 16. Oktober 2024 kam die Gegnerschaft in Form einer Pressekonferenz zusammen, um ihre Position klarzustellen.
Die Geburtshilfe in Dormagen, die seit über 40 Jahren besteht, ist nicht nur ein Ort der Entbindung, sondern auch eine wichtige Anlaufstelle für werdende Mütter und ihre Familien. Jährlich kommen dort etwa 500 Babys zur Welt, betreut von einem engagierten Team von Rund 40 Fachkräften. Diese Situation steht nun auf der Kippe, da die Pläne vorsehen, die Frauenheilkunde und die Geburtsstation komplett abzubauen.
Wirtschaftliche Gründe und verlegte Wege für Patienten
Die Entscheidung, die Geburtsstation zu schließen, hängt mit den wirtschaftlichen Herausforderungen zusammen, denen sich das Klinikum gegenüber sieht. Man erhofft sich durch diese Maßnahmen eine bessere wirtschaftliche Stabilität für die Standorte in Neuss, Dormagen und Grevenbroich. Die schmerzliche Konsequenz dieser Strategie für die Patientinnen ist, dass sie für die Entbindung nach Neuss ins Lukaskrankenhaus fahren müssten. Dies könnte für viele Frauen eine erhebliche Umstellung darstellen und den Zugang zur Geburtshilfe erschweren.
Besonders gravierend ist die Tatsache, dass noch nicht lange her, im Februar 2021, bereits die Geburtsstation am Grevenbroicher Standort geschlossen wurde. Diese stückweise Abbaupolitik wird von vielen als Teil einer besorgniserregenden Tendenz im Gesundheitswesen angesehen, die letztlich die Versorgungsqualität gefährden könnte.
Die laufenden Proteste und die Organisation der medialen Aufmerksamkeit sind ein Versuch, diesem Trend entgegenzuwirken. Die engmaschige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Kinderärzten und Hebammen vor Ort ist essenziell, und die Schließung könnte das Vertrauen in die medizinische Versorgung der Region beeinträchtigen. Anwohner und medizinisches Personal fordern weiterhin, dass ihre Stimmen Gehör finden und die Schließungspläne überdacht werden.
Die Entwicklungen rund um das Rheinland-Klinikum sind ein klares Signal dafür, wie wichtig es ist, die Gewährleistung einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung aufrechtzuerhalten. Diese Situation wirft grundlegende Fragen zur zukünftigen Struktur des Gesundheitswesens in der Region auf und verdeutlicht, dass Gesundheit nicht nur eine Kostenfrage, sondern auch eine Frage der Grundversorgung und der menschlichen Bedürfnisse ist. Hintergrundinformationen zu den aktuellen Geschehnissen und den Protesten sind in einem Bericht auf www.news894.de nachzulesen.