Rhein-Erft-Kreis

Wohnungsnot in Frechen: Mietpreise steigen, 4100 Haushalte betroffen!

Die Wohnungsnot in Frechen spitzt sich dramatisch zu: Bis 2040 fehlen der Stadt über 3.500 öffentlich geförderte Wohnungen, während die Mietpreise seit 1990 um 45 Prozent gestiegen sind und 4.100 Haushalte von Armut bedroht sind – ein alarmierendes Signal für die lokale Politik!

Die Wohnsituation in Frechen ist angespannt. Eine aktuelle Studie hat alarmierende Zahlen zum Wohnungsmarkt der Stadt veröffentlicht, die die Dringlichkeit der Situation verdeutlichen. Von 1990 bis 2023 stiegen die Mietpreise um beträchtliche 45 Prozent. Laut den Ergebnissen fehlen bis Ende 2023 bereits 900 Wohnungen, während bis 2040 sogar rund 3500 öffentlich geförderte Wohnungen erforderlich sind. Dies zeigt deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Erschreckend ist auch, dass etwa 4100 Haushalte in Frechen armutsgefährdet sind, während 6500 Menschen einen potenziellen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Dem stehen lediglich 1278 vorhandene öffentlich geförderte Mietwohnungen gegenüber, deren Anzahl nach wie vor abnimmt.

Bedarf an bezahlbarem Wohnraum

Die Forschung des Prestel Instituts zur Neuaufstellung des städtischen Flächennutzungsplans belegt einen signifikanten Mangel an kleinen, bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen. Zudem braucht die Stadt dringend Wohnräume für Familien. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass ein Anteil von 25 bis 30 Prozent an gemeinwohlorientierten Mietwohnungen zur Stabilisierung des Marktes notwendig wäre. Derzeit liegt dieser Anteil jedoch nur bei 7,6 Prozent, was die preisdämpfende Wirkung stark einschränkt.

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Um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken, schlägt die Studie die Einführung eines Baulandmodells vor. Dieses Modell, das die Stadtverwaltung im kommenden Planungsausschuss am 8. Oktober vorstellen wird, könnte dazu beitragen, die notwendigen Wohnungen zu realisieren.

Neues Baulandmodell in Sicht

Das geplante Baulandmodell sieht vor, dass bei privaten Bauprojekten ab einer Geschossfläche von 450 Quadratmetern mindestens 35 Prozent als öffentlich geförderter Wohnungsbau erstellt werden müssen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass mehr geförderte Wohnungen entstehen und somit der allgemeine Wohnungsdruck gelindert wird. Eine Kombination aus Geschossfläche und Wohneinheiten ist ebenfalls denkbar, und diese müssen innerhalb festgelegter Fristen bezugsfertig und vermietet sein. Um sicherzustellen, dass die Wohnungen tatsächlich als sozialer Wohnraum erhalten bleiben, wird der Verkauf als Eigentumswohnung untersagt.

Für bereits bestehende Baurechte findet diese Quote jedoch keine Anwendung. Projekte wie das große Rhenania-Quartier könnten hiervon betroffen sein, während die Wolf Immobilien-Gruppe auf Anfrage zur Thematik bisher keine konkrete Stellungnahme abgeben konnte.

Andreas Pöttgen, der Dezernent der Stadt Frechen, äußert sich zur neuen 35-Prozent-Quote und hebt hervor, dass sie einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung des Ziels von 3500 neuen Wohnungen bis 2040 leisten könnte. Dennoch ist sich Pöttgen bewusst, dass diese Maßnahme allein nicht ausreicht. „Wenn wir gar nichts machen, haben wir ein Riesenproblem“, so seine eindringliche Warnung.

Die zukünftigen Schritte beinhalten nicht nur die Verabschiedung des Baulandmodells, sondern auch den Erwerb von Flächen und Bestand, um die Notwendigkeit für sozial geförderten Wohnraum weiter zu decken. Der Entwurf des Baulandmodells wird im Dezember im Rat der Stadt zur Abstimmung stehen. Besonders die SPD-Fraktion hat sich schon im Vorfeld klar positioniert und fordert, die Quote von mindestens 35 Prozent festzulegen, um auch altersgerechte Wohnungen zu schaffen. „Damit die Bürger in ihren Quartieren alt werden können“, erklärt Hans Günter Eilenberger, der Fraktionsvorsitzende der SPD.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit, die Wohnungsfrage in Frechen schnell und effektiv anzugehen. Eine umfassende Strategie, die mehrere Aspekte berücksichtigt, scheint unerlässlich, um den aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt gerecht zu werden. Details zur Diskussion und weitere Informationen finden sich in einem aktuellen Bericht, laut www.ksta.de.

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