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Rätselhafte Raupe des Weidenbohrers begeistert Naturliebhaber im Kreis!

Erstaunliche Funde in Rhein-Erft: Ein Leser entdeckte eine über einen Finger dicke Raupe des Weidenbohrers, die mehr als zehn Zentimeter lang ist und gerade in der Region zwischen Pulheimer See und Naturschutzgebiet Große Laache zu finden ist – ein faszinierendes Naturphänomen, das die seltene Schönheit und die Herausforderungen des heimischen Lebensraums verdeutlicht!

Im Rhein-Erft-Kreis hat die Entdeckung einer außergewöhnlichen Raupe für Aufsehen gesorgt. Horst Engel, der Vorsitzende des Unterhaltungsverbands Pulheimer Bach, stieß Ende September auf die etwa zehn Zentimeter lange Raupe des Weidenbohrers, während er zwischen dem Naturschutzgebiet Große Laache und dem Pulheimer See unterwegs war. Ein paar Tage später berichtete ein Ehepaar aus Bedburg von einer ähnlichen Entdeckung, während weitere Sichtungen auch in Holland gemeldet wurden.

Die Raupe hat eine auffällige rot-schwarze Färbung, die sie nur sehr schwer von ihrem Umfeld abhebt. Dieses Tier ist meist sieben bis neun Zentimeter lang und erinnert in seiner Dicke an einen Finger eines Mannes, wie Christian Chmela, der Leiter der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft, erläuterte. Er betonte, dass solche Entdeckungen nicht alltäglich sind, man aber mit einem geschulten Blick durchaus andere Exemplare in der Natur erfassen kann. Beispielsweise entdeckte der Schmetterlingskenner Jochen Rodenkirchen an einem einzigen Tag 16 Raupen in der Wahner Heide.

Raupen und ihr Lebenszyklus

Der Weidenbohrer ist ein nachtaktiver Falter, dessen Geschlechtstiere von Ende Mai bis Anfang August aktiv sind. Tagsüber trifft man sie häufig an Baumrinden, wo sie durch ihre Tarnfarbe gut geschützt sind. Christian Chmela erwähnte, dass die Weibchen ihre Eier in Weichholz ablegen, vorzugsweise in Weiden, Pappeln, aber auch in Birken und Erlen, die alle in der Nähe von Gewässern zu finden sind. Die Lebensräume dieser Bäume sind also entscheidend für den Lebenszyklus der Raupen.

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Um eine beträchtliche Größe von zehn Zentimetern zu erreichen, benötigen die Raupen zwischen zwei und vier Jahren. Dies ist eine interessante Tatsache, da der Korpus der Raupe durch das Fressen des Holzes entsteht, welches reich an Lignin ist, aber nicht besonders nährstoffreich. Chmela erklärte zudem, dass in den Bäumen, die durch Pflegemaßnahmen an Gewässern entfernt wurden, bereits Bohrgänge entdeckt wurden, die über einen Meter lang waren – ein Hinweis auf den fortdauernden Lebenszyklus dieser Insekten.

Nachdem die Raupen ausreichende Nährstoffe gesammelt haben, kriechen sie ins Erdreich, wo sie sich verpuppen. In diesem Prozess bildet sich ein Kokon, und die Verwandlung in einen Schmetterling findet statt. Im folgenden Mai schlüpfen die Schmetterlinge und leben nur wenige Wochen.

Schäden durch den Weidenbohrer

Ein weiterer Punkt, den Chmela ansprach, war das Potenzial der Raupen, Schäden an Bäumen zu verursachen. Während diese Raupen zwar Schäden hervorrufen können, bezeichnete er den Weidenbohrer als weit verbreitet, ohne größere Schäden in einer bestimmten Region zu beobachten. „Er ist Bestandteil unserer Natur und es gibt keinen Grund, die Tiere zu beeinträchtigen,“ bemerkte Chmela, was die allgemeine Akzeptanz der Raupen in der Natur unterstreicht.

Die Fähigkeit, solche Raupen zu entdecken, ist ein Zeichen für das empfindliche Gleichgewicht innerhalb der Ökosysteme, in denen sie leben. Wie Chmela betont, benötigt man ein geübtes Auge, um die versteckten Nachtfalter zu erkennen. Über das allgemeine Interesse an Natur und Umwelt werden die Entdeckungen von Tierarten wie dem Weidenbohrer immer wichtiger.

Insgesamt zeigt der Fall der Raupe des Weidenbohrers im Rhein-Erft-Kreis nicht nur die Vielfalt der Natur, sondern auch das wachsende Bewusstsein für den Zustand unserer Umwelt. Interessierte können weitere Informationen und spannende Einblicke zu diesem Thema auf www.ksta.de nachlesen.

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