Remscheid. Der Kirchenmusiker Detlev Bahr, der seit Juni diesen Jahres als Kantor von St. Bonaventura und Heilig Kreuz tätig ist, hat eine bemerkenswerte musikalische Reise hinter sich. Schon von klein auf war die Musik ein zentraler Bestandteil seines Lebens, beeinflusst durch die Vorlieben seiner Eltern, die eine große Leidenschaft für klassische Musik hatten. „Klassik“, wie Bahr sich erinnert, war die dominierende Richtung, die seine frühesten musikalischen Eindrücke prägte.
Die Klänge von Bach, Händel und sogar Mozart waren in seinem Elternhaus ständig präsent. Besonders eine Langspielplatte, die Orgelmusik enthielt, hatte es ihm angetan. „Die Musik faszinierte mich ebenso wie der Klang des Instruments“, so Bahr. Sein Interesse an der Orgel entwickelte sich schnell weiter, was nicht verwunderlich ist, da er in seiner Jugend auch von den Einflüssen der Rockmusik begeistert war, wie er anmerkt: „Ohne Bach hätte es Deep Purple oder ELP gar nicht gegeben.“
Der Weg zur Orgel
Nachdem Detlev über acht Jahre Klavierunterricht genommen hatte, verlor er mit 16 Jahren das Interesse und beendete den Unterricht. Erst mit 18 Jahren fand er zur Orgel und entschloss sich, diese schöne Kunst zu erlernen. „Ich wollte Orgel spielen“, fragte er die Verantwortlichen seiner Gemeinde, die ihm den Zugang ermöglichten. Auf die Frage, wie er sich weiterbildete, antwortet Bahr: „Ich nahm Orgelunterricht und fand schließlich meinen Platz in der Kirchenmusik.“ Im Laufe der Jahre war er als Kantor in verschiedenen Städten tätig gewesen, darunter Köln, Wattenscheid und Wuppertal-Heckinghausen. Jetzt beginnt er, in die Kirchengemeinden von Remscheid und deren musikalische Kultur hinein zu wachsen.
Seine musikalische Kreativität zeigt sich auch in seinen eigenen Kompositionen. Er kreiert Stücke, wenn ihn etwas inspiriert, wie beispielsweise ein Lamento nach dem Tod seines Vaters oder eine Neuinterpretation eines alten Kirchenliedes, die kürzlich beim Denkmaltag aufgeführt wurde. Ein Jugendmusical, das er verfasst hat, steht ebenfalls in den Startlöchern zur Aufführung.
Klassik versus Popkultur
Wie jeder Musiker hat auch Detlev Bahr klare Vorlieben. Er kann mit Schlagermusik sowie mit maschinell produzierter Musik, wie Dubstep oder Techno, wenig anfangen. Dagegen findet er Gefallen an Jazz und Reggae. „Rockkonzerte, wie die von Joe Cocker, haben bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen“, erzählt er. Dabei bedauert er, dass er den flämischen Komponisten Flor Peeters nicht persönlich kennenlernen konnte und seine Werke erst nach dessen Tod entdeckt hat.
Ein weiteres Highlight, das in der näheren Zukunft ansteht, ist das Weihnachtssingen am 22. Dezember in Lüttringhausen. In der Kirche Heilig Kreuz wird es stattfinden, und möglichweise auch als Open-Air-Event. Detlev Bahr und seine Pläne zeigen, dass er mit voller Leidenschaft und einem klaren Fokus an die musikalischen Traditionen anknüpft und gleichzeitig Neues schaffen möchte.
Für weitere Informationen zur musikalischen Arbeit von Detlev Bahr, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rga.de.