Die Region hat seit dem 30. September 2023 ein neues Wahrzeichen: Der "Sprung über die Emscher" wurde von Klara Geywitz, der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, feierlich eingeweiht. In Castrop-Rauxel, direkt an der Grenze zu Recklinghausen, haben die Emschergenossenschaft und die Stadt über Jahre hinweg ein beeindruckendes Brückenbauwerk erschaffen. Diese Zügelgurtbrücke mit einer Gesamtlänge von etwa 412 Metern überquert nicht nur die Emscher, sondern auch den Rhein-Herne-Kanal, und bietet zahlreiche Aussichtspunkte für Fußgänger und Radfahrer.
Mit einem Gewicht von 900 Tonnen verbindet die elegante Brücke die urbanen Viertel mit dem naturnahen Erlebnispark "Emscherland". Das markante Design des 12 Meter hohen Pylons, der die Hauptfelder der Brücke unterstützt, hebt sich deutlich ab und könnte sich als beliebtes Fotomotiv in der Region etablieren. „Der Emscher-Umbau besteht nicht nur aus Wasserwirtschaft, sondern verschönert auch das Ruhrgebiet“, so Geywitz. Sie hebt hervor, dass die Brücke nicht nur Städte miteinander verbindet, sondern auch das Gebiet mehr für Fußgänger und Radfahrer öffnet.
Ein wichtiges Bauprojekt
Die Finanzierung der Brücke wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit acht Millionen Euro unterstützt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 12,8 Millionen Euro, und zusammen mit dem Neubau des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks, der Renaturierung der Emscher sowie der im Umfeld entstandenen Freiflächen hat die Emschergenossenschaft etwa 45 Millionen Euro investiert, um die Lebensqualität in der Region zu steigern und den früheren Meideraum aufzuwerten.
Der "Sprung über die Emscher" steht symbolisch für das neue Selbstbewusstsein der Region, die sich einst durch offene Abwasserläufe und als unattraktive "No-Go-Area" einen schlechten Ruf erarbeitet hatte. Heute ist die Emscher-Aue in der Nähe der Brücke ein Beispiel für positive Veränderungen. Die neu gestaltete Landschaft und die attraktive Infrastruktur laden dazu ein, die Umgebung zu genießen.
Besonders der zunehmende Freizeitverkehr am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel wird durch die neue Wegeverbindung aufgewertet. Die innovative Bauweise der Brücke sorgt zudem für abwechslungsreiche Ausblicke auf die Uferlandschaft, wodurch der Wert des gesamten Emscher-Umbaus spürbar wird.
Die Lage für den Brückenbau könnte symbolischer nicht sein: Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel fließt die Emscher nicht nur über den Rhein-Herne-Kanal, sondern unter dem Erdreich verläuft auch der Abwasserkanal Emscher (AKE), der eine entscheidende Rolle in der Renaturierung spielt. Dieser Kanal erstreckt sich über 51 Kilometer von Dortmund bis Dinslaken und ist zwischen acht und 40 Meter tief vergraben.
Zahlen und Fakten zur Brücke
- Gesamtlänge der Brücke: 412 Meter
- Längste Abspannung über dem Rhein-Herne-Kanal: circa 108 Meter
- Nutzbare Brückenbreite: 2,50 Meter
- Stahlstützen auf Betonsockel: 4 Stück
- Höhe über der Geländeoberkante: 12 Meter
- Verbaute Tonnen Stahl: circa 900 Tonnen
- Baustart: Frühjahr 2021
Der "Sprung über die Emscher" ist nicht nur eine Brücke, sondern ein Zeichen des Wandels und des Fortschritts in einer Region, die sich revitalisiert hat und nun ein einladenderer Ort für alle Bürger wird. Mehr Informationen zu diesem Projekt finden sich in einem Bericht auf www.wirindortmund.de.
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