Die neuesten Statistiken zeigen einen dramatischen Anstieg der Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen: Von 1,19 Millionen im Jahr 2021 ist die Zahl auf 1,39 Millionen im Jahr 2023 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 16,4 Prozent, wie das Statistische Landesamt berichtet. Während die vollstationär versorgten Menschen nur einen leichten Anstieg von 1,3 Prozent verzeichneten, stieg die Zahl derjenigen, die im eigenen Heim versorgt werden und Pflegegeld beziehen, um beeindruckende 24,8 Prozent. Damit sind nun 87,8 Prozent der Pflegebedürftigen auf häusliche Hilfe angewiesen, was die Dringlichkeit verdeutlicht, diese Form der Pflege stärker zu unterstützen, betont NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Laumann erläutert, dass ein umfassendes Netzwerk von über 4.500 Unterstützungsangeboten in Nordrhein-Westfalen besteht. Um die Situation weiter zu verbessern, sind für 2025 nahezu 10 Millionen Euro für zusätzliche Strukturen eingeplant. Im Haushaltsplan 2025 sind zudem mehr als 30 Millionen Euro für die Förderung des Nachwuchses in der Pflege vorgesehen. Dennoch fordert Laumann eine grundlegende Reform auf Bundesebene, um die Rahmenbedingungen der Pflegeversorgung zu optimieren. Auch der Sozialverband VdK warnt vor den negativen Folgen dieser Entwicklung, insbesondere für die oft überlasteten pflegenden Angehörigen, von denen viele in Armut leben. Aktuell gilt bereits jeder vierte pflegende Angehörige als arm, so VdK-Landespräsident Horst Vöge.
Diese Tatsache wirft ein Schatten auf die ansonsten positive Entwicklung der Pflege in Nordrhein-Westfalen. Laumann weist darauf hin, dass trotz des umfangreichen Unterstützungsangebotes eine zentrale Herausforderung verbleibt: die Reform des "Leistungsdschungels", um pflegerische Leistungen und Entlastungsangebote für Betroffene einfacher zugänglich zu machen, wie der Nordrhein-Westfalen Pressemitteilung feststellt. In Übereinstimmung mit den Statistiken ruft auch das WDR zur dringenden Notwendigkeit von Reformen auf, um den Herausforderungen der häuslichen Pflege gerecht zu werden.
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