In Paderborn fand kürzlich eine besondere musikalische Veranstaltung statt, die Menschen unterschiedlichster Kulturen zusammenbrachte. Die Kapuzinerkirche, ein historisches Baudenkmal, diente als eindrucksvoller Schauplatz für das Event „Klang der Religionen“, das Teil der diesjährigen Interkulturellen Woche war. Trotz des Mottos „Neue Räume“, das auf das Schaffen von Begegnungen und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen abzielt, entschieden sich die Organisatoren bewusst für diesen traditionsreichen Veranstaltungsort.
Die Atmosphäre war von Anfang an herzerwärmend, als der neunköpfige Chor der Neuapostolischen Kirche unter der Leitung von Manuel Diesterdick den Abend mit einem beeindruckenden Auftakt eröffnete. Die Akustik der Kapuzinerkirche verstärkte die Klangfülle des Chors, wodurch das Publikum in eine musikalische Reise entführt wurde. Die Moderatorin des Abends, Pfarrerin Antje Lütkemeier, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Absicht, die unterschiedlichen musikalischen und liturgischen Traditionen der verschiedenen Glaubensgemeinschaften erlebbar zu machen.
Vielfalt der Darbietungen
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung präsentierte Betty Atlassi, ein Solo-Künstler der Bahá’í-Religion, eine gefühlvolle Darbietung von vertonten Gebeten, die von einer sanften Gitarrenbegleitung begleitet wurde. Ihre einfühlsame Stimme und die nachdenklichen Texte ließen den Zuhörern keine andere Wahl, als in einen Moment stiller Reflexion einzutauchen.
Der Organist Marc Henke, der für die Katholische Kirche aufspielte, erfreute die Gäste mit einem abwechslungsreichen Programm aus modernen und traditionellen Stücken. Die Orgel, oft als „Königin der Instrumente“ bezeichnet, erfüllte die Kirche erneut mit meisterhaftem Klang.
Ein weiterer Höhepunkt war die Darbietung von Imam Haris Hodzic, der mit seiner kraftvollen Stimme aus dem Koran rezitierte. Seine Darbietung hob die Vielfalt und die spirituellen Elemente des Abends hervor, indem sie das Publikum dazu einlud, den Klang und die Bedeutung seiner Worte zu erleben.
Den krönenden Abschluss bildete die Performance von Asha und Stefan Kühnhold, bekannt unter dem Namen Ananda Marga. Sie brachten Klänge aus dem hinduistischen Kulturkreis mit in die Kapuzinerkirche und schafften somit eine außergewöhnliche Verbindung zwischen den verschiedenen musikalischen Traditionen, die an diesem Abend zu hören waren.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung wurde ein zusätzlicher praktischer Aspekt erkannt. Das Forum der Religionen Paderborn richtete eine Einladung an alle Musikerinnen, Musiker und Gäste, um im benachbarten Bildungshaus Liborianum Gespräche zu führen und neue Bekanntschaften zu schließen. Dieser Austausch förderte das Knüpfen neuer Freundschaften und die Pflege bestehender Beziehungen, was die Mission der Interkulturellen Woche unterstrich: diversifizierte kulturelle Erlebnisse und interkulturelle Verbindungen zu ermöglichen.
Das Motto „Neue Räume“ wurde hier in seiner vollen Bedeutung greifbar. Es vereinte die Vielfalt musikalischer Traditionen und die Möglichkeit, Bekanntes und Unbekanntes in einem gemeinsamen Raum zu erleben. Musikalische Praxis erweist sich einmal mehr als ein kraftvolles Mittel zur Verbindung von Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen.
Das Event demonstriert eindrucksvoll, wie Musik nicht nur verbindet, sondern auch einen Raum für Dialog und Verständnis zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften schafft. Solche interkulturellen Veranstaltungen sind von großer Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt und das Verständnis in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft. Mehr Informationen zu diesem Event finden sich in einem detaillierten Bericht auf www.erzbistum-paderborn.de.
