In einem bewegenden Moment für die 52 angehenden Religionslehrerinnen und -lehrer fand im Hohen Dom zu Paderborn die feierliche Übergabe der Missio Canonica statt. Generalvikar Dr. Michael Bredeck leitete die Zeremonie und stellte die entscheidende Frage: „Wie können Sie dazu beitragen, dass Kinder durch den Religionsunterricht etwas Hoffnungsvolles erleben?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt des Heiligen Jahres, das mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest beginnt. Bredeck ermutigte die Anwärter, die Hoffnung in ihre zukünftige Arbeit einzubringen und den Schülern eine positive Lebensperspektive zu vermitteln.
Ein Aufruf zur Vorbildfunktion
Mit eindringlichen Worten forderte Bredeck die neuen Lehrer auf, Vorbilder zu sein. „Ahmt auch ihr mich nach, Brüder und Schwestern“, zitierte er aus der Bibel und betonte, dass die biblischen Geschichten von echten Menschen handeln, die auf Umwegen zu ihren Zielen gelangen. Er schilderte die Geschichte eines Jungen, der im Religionsunterricht stets schlecht abschnitt und frustriert zur Schule ging. Doch als eine neue Lehrerin den Unterricht übernahm, änderte sich alles. „Es war die Lehrerin, die seine Begabung erkannte und ihm Wertschätzung entgegenbrachte“, erklärte Bredeck. Diese persönliche Zuwendung sei entscheidend für den Erfolg des Schülers gewesen und verdeutliche, wie wichtig es ist, den einzelnen Menschen zu sehen und ihm Hoffnung zu schenken.
Dr. Bredeck appellierte an die angehenden Lehrer, sich stets zu fragen, wie sie ihren Schülern helfen können, eine hoffnungsvolle Perspektive für ihr Leben zu entwickeln. „Es ist ein hoher Anspruch, aber ich wünsche mir, dass Sie den Menschen hinter den Noten sehen“, schloss er seine eindringliche Ansprache. Die Zeremonie war nicht nur ein feierlicher Akt, sondern auch ein kraftvoller Aufruf, die Verantwortung als Lehrer ernst zu nehmen und das Leben der Kinder positiv zu beeinflussen.