In Olpe brodelt es derzeit rund um das Projekt der Olper Hütte. Zaklina Marjanovic, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, äußert besorgt ihre Gedanken zu den jüngsten Entwicklungen, insbesondere zu dem Rückzug von Michael Kirchner aus dem Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft. „Das Thema wird uns noch sehr lange immer wieder beschäftigen,“ erklärt sie, und verdeutlicht damit die anhaltenden Unsicherheiten und Herausforderungen, die das Projekt mit sich bringt.
Marjanovic ist nicht überrascht von Kirchners Abgang, zeigt sich jedoch skeptisch, was die genauen Beweggründe anbelangt. Sie vermutet, dass Kirchner sich neuen Projekten in Süddeutschland widmen will, möglicherweise um sich gleichzeitig aus den Schwierigkeiten in Olpe herauszuziehen, bevor die Situation noch problematischer wird. In ihren Augen sind die Fortschritte auf dem Gelände der Olper Hütte viel zu langsam. „Die Anfänge liegen im Jahr 2021, aber drei Jahre später sind wir immer noch nicht viel weiter,“ frustriert sich die Politikerin.
Vertrauenskrise mit Pyramis
Marjanovic bleibt auch skeptisch gegenüber Pyramis, dem Immobilienentwickler hinter dem Projekt. „Ihre anderen Projekte, wie in Drolshagen, liefen recht geräuscharm, aber Rothemühle hat enorme Kosten verursacht,“ sagt sie und weist damit auf wirtschaftliche Ungereimtheiten hin, die das Vertrauen in Pyramis untergraben. Ein weiteres Thema sind die finanziellen Mittel, die für die Olper Hütte bereitgestellt wurden. Torsten Kaufmann, einer der verbleibenden Vorstände, hat bereits angedeutet, dass die bisher genehmigten Mittel nicht ausreichen werden und die Stadt einen weiteren Zuschuss bereitstellen muss. Marjanovic unterstreicht: „Wenn von einem zusätzlichen Zuschuss die Rede ist, bedeutet das, dass die 400.000 Euro, die bereits im Haushalt eingeplant sind, nicht genug sind.“
Sie schätzt Kaufmanns Einsatz und die Fortschritte, die er in dem Projekt erzielt hat, jedoch sieht sie auch eine kritische Entwicklung: „Die Idee, bezahlbaren Wohnraum an zentraler Stelle in Olpe zu schaffen, ist nach wie vor gut. Aber das Projekt wird immer teurer, und bislang reden wir nur von den ersten 16 Wohnungen, obwohl ursprünglich 41 geplant waren. Wenn die Kosten für diese 16 Wohnungen bereits so hoch sind, was geschieht dann beim Rest des Projekts?”
Finanzierung auf der Kippe
Die Unsicherheit verstärkt sich, insbesondere da Marjanovic und ihre Partei gemeinsam mit der UCW (Unabhängige Bürger Olpe) bereits angedeutet haben, dass sie nicht bereit sind, das Projekt um jeden Preis fortzuführen. Im Hinblick auf die für Dezember geplante Abstimmung im Stadtparlament deutet sie an, dass es möglicherweise nicht zu einer Zustimmung kommt: „Wir kennen die Mehrheitsverhältnisse und gehen davon aus, dass die größte Fraktion nicht die Zustimmung verweigern wird. Aber auch die CDU könnte ihre Entscheidungen überdenken, angesichts der vielen Projekte, die noch auf der Agenda stehen – Museen, Bürgerhäuser und weitere Ausgaben.“
Der Druck auf die Entscheidungsträger wächst, da das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch politisch unter den gegenwärtigen Umständen zu kämpfen hat. Die Sorgen um nicht erfüllbare Erwartungen und steigende Kosten werden von den betroffenen Parteien ernsthaft diskutiert, was zu einer angespannteren Stimmung in der politischen Landschaft Olpes führt. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, und ob das einst vielversprechende Projekt einer positiven Wende begegnen kann, ist ungewiss.
Für weiterführende Informationen und detaillierte Einblicke in die aktuellen Geschehnisse rund um die Olper Hütte, können Leser den Bericht auf www.siegener-zeitung.de lesen.
Details zur Meldung