In der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe wurde kürzlich ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert. 343 Mitglieder, die in den Jahren 1954, 1959, 1964, 1974, 1984 und 1999 in die Gewerkschaft ver.di eingetreten sind, sind anlässlich ihres langjährigen Engagements gewürdigt worden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine feierliche Ansprache von Michael Reitz, dem Vorsitzenden des Seniorenboards von ver.di.
Reitz hob hervor, wie wichtig die Mitglieder über die Jahre für die Gewerkschaft waren und wie sie stets für die Rechte der Arbeitnehmer gekämpft haben. Die Verknüpfung zwischen der Geschichte der Gewerkschaft und den politischen Entwicklungen im Land wurde deutlich. „Die Gewerkschaften haben stets die Rolle eingenommen, die Interessen der Arbeiter zu vertreten und deren Herausforderungen im Blick zu behalten“, stellte er fest.
Einblick in die Herausforderungen für Arbeitnehmer
Ein zentrales Thema der Festrede war der weiterhin notwendige Kampf um Arbeitnehmerrechte. Tanja Krönert, die Bezirksvorsitzende, unterstrich die Notwendigkeit, für humanere Arbeitsbedingungen zu kämpfen und die Bedeutung von gerechten Löhnen zu betonen. Sie führte aus, dass trotz der erreichten Fortschritte noch viele Herausforderungen bestehen, beispielsweise die Schaffung von gleichwertigen Löhnen für gleichwertige Arbeit. „Aktuell hat, wer unter einem Tarifvertrag fällt, im Durchschnitt 500 Euro mehr in der Tasche“, erläuterte Krönert.
Die politische Lage war ein weiteres Thema, das Krönert aufgriff. Sie stellte die jüngsten Wahlergebnisse aus drei Bundesländern in den Fokus und äußerte Besorgnis über die Richtung, in die die Politik zu gehen scheint. „Wer den Spitzensteuersatz senkt und die Erbschaftssteuer abschafft, dient lediglich den Reichen und beraubt den Staat der Mittel, die er für seine Aufgaben benötigt“, warnte sie. Damit erteilte sie auch den Ansichten jener eine klare Absage, die glauben, die Probleme des Landes durch das Verweisen von „Nichtdeutschen“ lösen zu können. „Unsere Wirtschaft ist auf diese Menschen angewiesen“, betonte sie in ihrer Rede.
Auf die Rolle von Frauen in der Gesellschaft eingehend, kritisierte sie Bestrebungen, Frauen nur als Mütter und Ehefrauen zu betrachten. „Solche Ansichten führen das Land in den wirtschaftlichen Ruin“, sagte Krönert und verdeutlichte, dass mit den aktuellen Wahlprogrammen keine echte Alternative geboten wird.
Bezirksgeschäftsführer Michael Schnippering beleuchtete in seiner Ansprache die verschiedenen Jahrzehnte, die die Jubilare durchlaufen hatten, und reflektierte die letzten 70 Jahre politischer und gesellschaftlicher Veränderungen. „Wir haben in diesen Zeiten gesehen, dass der Kampf für demokratische Werte wichtiger ist denn je. Rechte Parteien gewinnen an Einfluss, und es ist an der Zeit, sich gegen Hass und Ausgrenzung zu positionieren“, forderte Schnippering die Anwesenden auf, Traditionen des gewerkschaftlichen Engagements fortzusetzen.
„Denken wir daran, dass Gewerkschafter stets eine Zukunftsperspektive bieten“, sagte er und hob hervor, dass in der Gemeinschaft viel bewegt werden kann, wenn man sich zusammenschließt. Die Feier endete in einem feierlichen Ambiente, und die Anwesenden hatten ausreichend Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Diese Zusammenkunft war nicht nur eine Ehrung der Jubilare, sondern auch eine Bestandsaufnahme der Herausforderungen und des Engagements, das noch vor ihnen liegt. Wie in einem Bericht auf www.lokalplus.nrw thematisiert wird, bleibt abzuwarten, wie sich die gewerkschaftliche Bewegung in Zeiten des Wandels weiterentwickeln wird.
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