Im Gasometer Oberhausen zieht die aktuelle Ausstellung „Planet Ozean“ viele Besucher an und hat sich mittlerweile als eine der erfolgreichsten Attraktionen etabliert. Aufgrund des enormen Interesses wurde die Schau sogar verlängert, was die Beliebtheit des Ortes unterstreicht. Doch hinter dieser positiven Entwicklung verbirgt sich eine besorgniserregende Thematik, die gerade durch eine neue Installation im Außenbereich in den Fokus rückt.
Vor dem Gasometer erregt eine orangefarbene Bank die Aufmerksamkeit der Passanten. Diese Bank ist nicht einfach nur ein Ort zum Sitzen, sondern hat eine tiefere symbolische Bedeutung. Sie steht als Mahnmal für eine alarmierende Realität: In Deutschland haben im letzten Jahr 155 Frauen ihr Leben durch Gewalt von Partnern oder Ex-Partnern verloren. Eine düstere Statistik, die jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mit körperlicher Gewalt konfrontiert sieht und zwei von drei Frauen sexuelle Belästigung erfahren.
Symbolik der Bank
Die Bank, die von der Schreinerei Jungelen in Zusammenarbeit mit Werbegrafik Kratz gestiftet wurde, soll das Bewusstsein für diese erschreckenden Zahlen schärfen. Auf der Rückenlehne wurde die klare Botschaft „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ platziert, um eine eindeutige Stellungnahme zur Thematik zu beziehen. Die orange Farbe ist nicht willkürlich gewählt oder modisch; sie ist angelehnt an die von den Vereinten Nationen initiierte Kampagne „Orange the World“, welche darauf abzielt, gegen Gewalt an Frauen zu mobilisieren.
Der ZONTA Club Oberhausen Rheinland, der sich für die Rechte und Lebensbedingungen von Frauen einsetzt, unterstützt diese Maßnahme. Unter der Leitung von Frauen arbeitet der Club daran, die Situation von Frauen in verschiedenen Bereichen – rechtlich, politisch, wirtschaftlich, beruflich und gesundheitlich – zu verbessern. Diese Bank ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die Gesellschaft, das zu einem Umdenken aufruft.
Die Installation wird bis zum 24. Oktober vor dem Gasometer verbleiben, bevor sie an einen anderen Ort umgesetzt wird. Der Gasometer selbst hat sich durch die Unterstützung dieser Aktion bereits wiederholt als Ort des Wandels und des Bewusstseins präsentiert. Dies steht im Kontext eines wachsenden gesellschaftlichen Interesses, das über Ausstellungen hinausgeht und auch soziale Themen anspricht. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Bank und die damit verbundene Botschaft dazu beitragen, Diskussionen über häusliche Gewalt zu fördern und ein Bewusstsein zu schaffen, das über die Grenzen Oberhausens hinausreicht.
Diese Initiative zeigt, dass auch kulturelle Einrichtungen wie der Gasometer Oberhausen eine Rolle in gesellschaftlichen Debatten spielen können. Es bleibt zu hoffen, dass diese Art von Engagement nicht nur in der Region Resonanz findet, sondern auch in ganz Deutschland das Engagement gegen Gewalt an Frauen verstärkt.
Für weitere Informationen zu diesen Themen und ein tieferes Verständnis der Hintergründe ist ein ausführlicher Bericht auf www.derwesten.de zu finden.