Leipzig hat erneut enttäuscht und eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Die Sachsen verloren am Mittwochabend im heimischen Stadion gegen den italienischen Rekordmeister Juventus Turin mit 2:3, obwohl sie zweimal in Führung lagen und in der zweiten Halbzeit in Überzahl spielten. Nach dieser Niederlage stehen sie in der Champions-League-Vorrunde punktlos auf dem letzten Platz ihrer Gruppe – ein schwieriger Start in die prestigeträchtigste Vereinswettbewerb in Europa.
Die Mannschaft von RB Leipzig hatte zu Beginn der Partie einige vielversprechende Momente. Nach nur 30 Minuten brachte Benjamin Sesko die Gastgeber gegen die als defensiv stark geltende Juve in Führung. Kurz nach dem Seitenwechsel gelang jedoch Dusan Vlahovic der Ausgleich. Sesko stellte die Führung für Leipzig wieder her, doch die Freude währte nicht lange. Vlahovic traf erneut und sorgte für das Gleichgewicht.
Unerwartete Wende und verpasste Chancen
Die entscheidende Wende kam, als Juves Torhüter Michele Di Gregorio in der 58. Minute die Rote Karte sah und sein Team mit einem Mann weniger spielen musste. In der Zeit der Überzahl schien Leipzig bereit gewesen zu sein, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Coach Marco Rose war sich dieser Überlegenheit bewusst, denn er kommentierte, dass man auf diesem Niveau keine Fehler erlauben dürfe. „Wir sind auf dem neuen Format, schauen auf die Tabelle und haben null Punkte – das ist ernüchternd“, erklärte er.
In den letzten zehn Minuten des Spiels hatte RB Leipzig mehrere klare Chancen, die nicht genutzt wurden. Nicolas Seiwald äußerte sich frustriert über die mangelhafte Chancenverwertung. „Wir hätten mindestens zwei Tore erzielen müssen, um das Spiel zu gewinnen“, sagte er. Trotz aller Bemühungen schaffte es die Mannschaft nicht, den Druck auszunutzen. Die Juve-Abwehr hielt stand und diese verpassten Gelegenheiten sollten sich als entscheidend herausstellen.
Die späte Führung von Francisco Conceicao (83.) brachte das endgültige Aus für Leipzig. „Wir waren zu naiv. Es ist frustrierend, weil wir die Kontrolle hatten, aber den Gegner zu leicht Tore zuspielen ließen“, kritisierte Seiwald die defensive Organisation seiner Mannschaft. Juves Trainer, Thiago Motta, fühlte, dass das Team einen „verdienten Sieg“ errang und lobte die Moral seiner Spieler. „In der zweiten Halbzeit haben wir mit Überzeugung weitergespielt und gezeigt, dass wir die Oberhand hatten“, fügte er hinzu.
Mit nur drei weiteren Spielen in der Vorrunde bleibt RB Leipzig unter Druck, den ersten Punkt in der Champions-League-Gruppenphase zu sammeln. Die kommenden Gegner wie Liverpool und Glasgow werden eine noch größere Herausforderung darstellen. Angesichts der jüngsten Leistungen muss das Team eine drastische Wende vollziehen, um die Wettbewerbssituation zu verbessern. Die Frustration in der Kabine bleibt spürbar, und die Spieler wissen, dass eine schnelle Reaktion erforderlich ist.