Die Grundsteuerreform sorgt derzeit für Aufregung in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Während der Mülheimer Stadtrat entschieden hat, den Hebesatz für die Grundsteuer B konstant bei 890 Prozent zu belassen, haben die Städte Essen und Oberhausen unterschiedliche Entscheidungen getroffen. Ab dem 1. Januar 2025 wird in Essen ein niedrigerer Hebesatz für Wohngrundstücke und ein höherer für Gewerbegrundstücke gelten, wie lokalklick.eu berichtete. Die Industrie- und Handelskammer zu Essen warnt vor den Konsequenzen: In einer angespannten Wirtschaftslage könnten zusätzliche bürokratische Hürden und erhöhte Steuern für Unternehmen entstehen.
Bürokratischer Aufwand droht
Kerstin Groß, Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Essen, äußerte sich kritisch über die kurz vor dem Jahreswechsel gefassten Entscheidungen. Diese könnten die ursprüngliche Idee der Grundsteuerreform, die Gleichbehandlung ähnlicher Grundstücke, umgehen. Besonders problematisch wird die Abgrenzung bei gemischt genutzten Grundstücken: Hier drohen erhebliche Diskussionen, da solche Flächen künftig dem höheren Satz unterliegen können, selbst wenn sie teilweise zu Wohnzwecken genutzt werden.
Zusätzlich zu den Grundsteueranpassungen erhöht sich auch die Straßenreinigungsgebühr in Essen. Diese wird 2025 um 0,87 Euro pro Frontmeter auf 11,40 Euro steigen, was einem Anstieg von 8,26 Prozent entspricht. Die Gebühren für den Winterdienst steigen ebenfalls aufgrund gestiegener Kosten. So kostet der Winterdienst nach Streuplan A künftig 3,96 Euro pro Frontmeter, was einem Anstieg von 28,16 Prozent entspricht, wie essen.de berichtete. Die Anpassungen sind auf steigende Personalkosten und veränderte Rahmenbedingungen zurückzuführen und unterstreichen die finanziellen Herausforderungen, denen sich die Städte gegenübersehen.
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