
In einem kleinen, lebhaften Stoffgeschäft in Neuss, "Emmeline", drängen sich rund 30 Frauen, während Uschi Hellmich, 63, mit voller Energie anfeuert: "Mädels, wir haben einiges vor! Heute müssen wir mindestens 50 neue Kissen nähen!" Die Atmosphäre sprüht vor kreativer Energie, während die Frauen zwischen bunten Stoffballen und Nähmaschinen arbeiten. Ihre Mission? Das Nähen von Herz-Kissen, die Frauen nach Brustoperationen Trost spenden.
Herzen für die Hoffnung
Seit 2013 haben Hellmich und ihr Team bereits über 1000 dieser besonderen Kissen gefertigt und sie in Krankenhäuser der Region verteilt. Diese Herzen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern helfen auch, die Wunden nach einer Operation zu entlasten. "Durch die Herzform passen die Kissen perfekt in die Achselhöhle", erklärt Hellmich. "Zudem zeigen wir mit jedem Herzen: Du bist nicht allein. Jedes Kissen ist ein individuelles Geschenk, viel wichtiger als Schmerzmittel."
In Deutschland erkranken jährlich etwa 70.000 Frauen an Brustkrebs, oft verbunden mit operativen Eingriffen. Die Kissen, die in Neuss mit viel Herzblut gefertigt werden, bieten den betroffenen Frauen nicht nur physischen, sondern auch emotionalen Beistand. Die Idee stammt ursprünglich von einer amerikanischen Krankenschwester und hat sich mittlerweile weltweit verbreitet. In Nordrhein-Westfalen gibt es zahlreiche solcher Initiativen.
Gemeinsam gegen den Schmerz
Die Kosten für den Stoff tragen die Frauen selbst, unterstützt durch Spenden, damit die Kissen für die Patientinnen kostenlos bleiben. "Ich bin ein großer Fan vom Ehrenamt", sagt Hellmich begeistert, während sie die fertigen Herzen verpackt. "Hier haben wir eine tolle Zeit zusammen, alle lieben das Nähen - und gleichzeitig machen wir anderen eine Freude. Was kann es Besseres geben?" Die Kissen sind ein strahlendes Beispiel für Solidarität und Unterstützung in schwierigen Zeiten.
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