Der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Annen aus Pluwig wurde vom Landgericht Münster wegen schwerer Bestechlichkeit zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Annen, ein CDU-Politiker, der von 1999 bis 2014 als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Pluwig und von 2014 bis 2020 als Bürgermeister von Ostbevern tätig war, steht im Mittelpunkt eines Skandals um unrechtmäßige Vorteile bei der Vergabe von Grundstücken. Laut Trierischer Volksfreund erhielt er mindestens 61.000 Euro von einem Unternehmer aus Münster, der im Gegenzug bevorzugt bei der Vergabe von Grundstücken behandelt wurde.
Bei der Urteilsverkündung stellte das Gericht fest, dass Annen und der mitangeklagte Unternehmer die Vorwürfe bestritten und sich nicht reuig zeigten. Diese Haltung beeinflusste das Strafmaß, das die Forderung der Staatsanwaltschaft von zweieinhalb Jahren überstieg. Die Tatsache, dass Annen ein Grundstück mit dem geplanten Bau einer neuen Kindertagesstätte auf unrechtmäßige Weise vergeben hatte, machte den Fall besonders schwerwiegend, wie auch Wochenspiegel berichtete. Darüber hinaus wurde der beteiligte Unternehmer zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt, nachdem das Gericht herausfand, dass insgesamt 300.000 Euro als Gegenleistung versprochen worden waren, obwohl nur ein kleiner Teilbetrag gezahlt wurde.
Revisionsantrag angekündigt
Die Verteidigung von Annen hat bereits angekündigt, Revision gegen das Urteil einzulegen, was bedeutet, dass der Fall möglicherweise erneut vor Gericht verhandelt wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um diesen Korruptionsfall sind damit alles andere als beendet. Der Fall bringt nicht nur das persönliche Schicksal des ehemaligen Bürgermeisters ins Wanken, sondern wirft auch einen Schatten auf die Integrität kommunaler Verwaltungsstrukturen.
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