Washington/New York – In der politischen Arena der USA haben sich die beiden Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und J.D. Vance in einem mit Spannung erwarteten TV-Duell einen Schlagabtausch geliefert. Diese Debatte fand am 5. November, dem Tag der Präsidentschaftswahlen, statt, an dem Kamala Harris und Donald Trump gegeneinander antreten werden. Walz und Vance, die aus dem Mittleren Westen stammen, zielen insbesondere auf unentschlossene Wähler, während sie sich in der 90-minütigen Diskussion mit einer Vielzahl aktueller Themen auseinandersetzten.
Die Debatte, live aus New York vom US-Sender CBS übertragen und ohne Publikum abgehalten, war strengen Regeln unterworfen. Die Kandidaten durften keine Spickzettel verwenden und hatten keinen Kontakt zu ihren Teams. Moderatoren Norah O’Donnell und Margaret Brennan schalteten die Mikrofone der Kandidaten stumm, wenn sie sich in die Quere kamen, und sorgten so für einen geordneten Ablauf.
Politische Verantwortung und Debattenthemen
In der Diskussion wurde eine breite Palette an Themen angerissen. Walz, der Gouverneur von Minnesota, warnte vor einer möglichen Rückkehr von Trump und sprach sich für eine stabile Führung aus. Er bezeichnete Trump als wankelmütig und mehr an Lob als an Tatsachen interessiert. Vance, ein Senator aus Ohio, sah das anders und betonte, Trump habe während seiner Amtszeit Stabilität gebracht.
Ein weiterer heiß diskutierter Punkt war das Thema Abtreibung. Walz kritisierte die Republikaner scharf dafür, in das Privatleben von Frauen einzugreifen. In Bezug auf die Einwanderungskrise machte Vance Kamala Harris für die Probleme an der US-Grenze verantwortlich. Er behauptete, Harris habe die Grenzpolitik von Trump rückgängig gemacht, was die aktuelle Krise nur verschärft habe.
Zusätzlich diskutierten die Kandidaten die Herausforderungen des Klimawandels, die Wirtschaft, Waffengewalt und die Bedeutung der Demokratie in der heutigen Zeit. Vance, der seine Meinung zu Trump im Laufe seiner politischen Karriere geändert hat, räumte ein, dass er anfangs falsch über Trump gedacht hatte und nun dessen Verdienste anerkennt.
Das möglicherweise letzte Duell vor der Wahl
Obwohl Vize-Debatten selten als entscheidend für Wahlen gelten, wird dieses Duell aufgrund seiner Nähe zum Wahltermin als entscheidend angesehen. Es könnte den Wählern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und sie in ihrer Entscheidung beeinflussen. Zum Vergleich: Im September hatten Harris und Trump bereits ein hitziges Wortgefecht geführt, bei dem Trump in der Defensive agierte, während Harris offensiv angreifende Fragen stellte.
Trump selbst kommentierte die Debatte live über die von ihm mitgegründete Plattform Truth Social und äußerte sich kritisch über die Moderatoren und den Demokraten Walz, den er wegen dessen Häufigkeit, Notizen zu machen, als wenig intelligent bezeichnete. Diese Kommentare sind Teil seiner Strategie, um sich als starke politische Figur zu positionieren und seine Anhängerschaft zu mobilisieren.
Mehr Details zu diesen Entwicklungen und der gesamten Debatte finden sich in einem aktuellen Artikel auf www.radiomuelheim.de.