Das Netzwerk Parkstadt Mülheim hat eine Plakatkampagne gestartet, um ihre Forderungen zur künftigen Bebauung des Neubaugebiets „Parkstadt“ klar zu kommunizieren. Diese Plakate werden an stark frequentierten Orten in den Stadtteilen Speldorf und Broich aufgehängt und sollen auf die Anliegen der Bürger aufmerksam machen.
Ein zentrales Anliegen des Netzwerks ist der Verzicht auf Hochhäuser im Neubaugebiet. Die Initiatoren betonen, dass die „Parkstadt“ ihren Namen verdienen müsse, indem sie sich harmonisch in die bestehende Architektur einfügt. Die Forderungen konzentrieren sich dabei nicht nur auf die Höhe der Gebäude, sondern auch auf die Qualität der Bauweise.
Wertvolle Anregungen für eine zukunftsfähige Stadtplanung
Alle Bauvorhaben sollen den höchsten städtebaulichen und architektonischen Anforderungen genügen. Dies umfasst die Errichtung von menschlich dimensionierten Wohnräumen, die nicht nur äußerlich ansprechend sind, sondern auch respektvoll mit der Nachbarschaft interagieren. Ein weiterer Punkt ist die Vermeidung einer übermäßigen Verdichtung, die oft nur den Interessen von Investoren dient. Stattdessen fordert das Netzwerk die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der dem tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung entspricht. Dazu wird ein aktuelles „Handlungskonzept Wohnen“ verlangt, um zu garantieren, dass die Bedürfnisse der Anwohner ernst genommen werden.
Zusätzlich wird eine Reduzierung der Gewerbeflächen gefordert. Gewerbe soll nur wohnverträgliche Zwecke besinnen dürfen, um eine harmonische Nachbarschaft zu fördern. Ein übergreifender „Masterplan Gewerbe“ wäre hier dringend erforderlich.
Die Verkehrssituation spielt ebenfalls eine große Rolle. Das Netzwerk fordert, das Bauvolumen zu verringern, um zusätzliche Verkehrsbelastungen zu vermeiden. Eine klimafreundliche Bauweise wird als unerlässlich erachtet, wobei sie insbesondere vor der Errichtung von Tiefgaragen warnen, da diese als klimaschädlich und potenziell gefährlich für das Grundwasser angesehen werden.
Ein weiterer zentraler Punkt der Forderungen betrifft die finanzielle Sicherheit. Der Investor soll die gesamten Folgekosten des Projekts tragen, um zu verhindern, dass die Stadt für mögliche finanzielle Risiken haftet. Das Netzwerk warnt, dass bei finanziellen Schwierigkeiten des Investors Bauruinen entstehen könnten, ein Szenario, das unbedingt vermieden werden soll.
Schließlich wird eine umfassende Bürgerinformation und Transparenz gefordert. Vor allen politischen Entscheidungen soll eine weitreichende Bürgerbeteiligung durch die Stadt gewährleistet werden, um die Stimme der Anwohner in den Planungsprozess einzubringen.
Das Netzwerk Parkstadt Mülheim ist vor zwei Jahren mit einer Petition auf sich aufmerksam gemacht und strebt keineswegs an, den Bau neuer Gebäude auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände vollständig zu verhindern. Vielmehr geht es den Mitgliedern darum, sicherzustellen, dass die Bebauung nicht die vom Investor geplante Dimension annimmt, sondern in einem vertretbaren Rahmen bleibt.
Für weitere Informationen zu den Forderungen und dem Ansatz des Netzwerks, kann die offizielle Website besucht werden, wo auch die Plakatkampagne detailliert vorgestellt wird. Diese Initiative ist eine bedeutende Stimme in der laufenden Diskussion um die Stadtentwicklung und lässt aufhorchen, wie wichtig Bürgerengagement für die Gestaltung des urbanen Raums ist.