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Gauck in Mönchengladbach: Waffen für die Ukraine sind gerechtfertigt!

In einem leidenschaftlichen Aufruf hat der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck am Donnerstagabend in Mönchengladbach eindringlich "Waffen und Munition für die Ukraine" gefordert. In seiner Rede bezeichnete er Russland als die "größte und unmittelbarste Bedrohung" für die Sicherheit Deutschlands und des Westens. Gauck kritisierte Kremlchef Wladimir Putin scharf, der seiner Meinung nach "mit offener Aggression, neoimperialer Gewalt und hybrider Kriegsführung" agiere.

Die Ukraine benötige die "entschlossene Unterstützung des Westens", um Frieden durch Stärke zu erreichen und Russland in seine Schranken zu weisen. Gauck wies die Forderungen nach einem Ende der westlichen Waffenlieferungen und einem schnellen Friedensschluss mit Russland als "Erzählungen, die vom Geist der Unterwerfung infiziert sind", zurück. Er warnte, dass diejenigen, die heute für Besonnenheit plädieren, später möglicherweise "einen viel höheren Preis bezahlen" müssten.

Gerechtfertigte Gewalt und der Benediktpreis

Gauck räumte ein, dass "weitere Waffenlieferungen das Töten verlängern", betonte jedoch, dass "Waffen der Verteidiger gerechtfertigte Gewalt" seien. Er erinnerte daran, dass ohne Waffen gegen Hitler heute über Europa "die Hakenkreuzfahne wehen" würde. Der 84-jährige Gauck war in Mönchengladbach, um den "Benediktpreis" entgegenzunehmen, der ihm für seinen Einsatz für Recht, Freiheit und Demokratie verliehen wurde. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hielt eine bewegende Laudatio, die Gauck sichtlich rührte.

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Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird seit 1968 vergeben und zeichnet herausragendes Handeln im Sinne christlicher Werte aus. Gauck kündigte an, das Preisgeld für humanitäre Zwecke an die Ukrainische Botschaft zu spenden, um der Ukraine im kommenden Kriegswinter zu helfen. Der Benediktpreis wurde in der Vergangenheit an Persönlichkeiten wie Jean-Claude Juncker und Dunya Hayali verliehen. Gauck, der von 2012 bis 2017 als erster parteiloser Bundespräsident amtierte, nahm die Auszeichnung im Kaisersaal des Haus Erholung entgegen.

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Mönchengladbach, Deutschland
Quelle
www1.wdr.de

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