Eine Gruppe von 22 Wanderern nahm an einer spannenden Grenzsteinwanderung teil, die entlang der historischen Grenzen zwischen der Grafschaft Rietberg und dem Fürstbistum Paderborn verlief. Diese Wanderung fand in dem charmanten Ort „Neu-Stukenbrock“ statt, wo die Teilnehmer viel über die Geschichte der Grenzsteine erfuhren, die seit Jahrhunderten die Landschaft prägen.
Die Ursprünge der genannten Regionen führen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als natürliche Merkmale wie Bachläufe, Erdwälle und alte Eichen als Grenzen erkannt und genutzt wurden. Ein besonders interessantes Detail dieser Geschichte ist die erstmalige Erwähnung des Menkhauser Bachs als Grenze im Jahr 1491. Im Jahr 1567 wurde im sogenannten „Lippspringer Abschied“ festgelegt, dass die Grenzen fortan mit Steinen gekennzeichnet werden sollten, die ein Hoheitszeichen tragen. Solche Details verdeutlichen die Bedeutung dieser Grenzsteine für die Identität und die Geschichte der Region.
Die Festigung der Grenzen
Die Grenzverläufe, die vor über 500 Jahren festgelegt wurden, haben sich bis heute stark in den Rahmenbedingungen der Kreise Lippe und Gütersloh sowie der Stadt Bielefeld erhalten. Ein besonders bemerkenswerter Standort ist an der Oerlinghauser Straße, wo ein alter Grenzstein in der Nähe des modernen Schilds „Kreis Gütersloh“ steht und somit einen direkten Bezug zur geschichtlichen Bedeutung dieser Region herstellt.
Ein herausragendes Merkmal dieser Wanderung war der Besuch des „Vierländerecks“, dem Punkt, an dem vier historische Hoheitsgebiete aufeinandertreffen: das Fürstentum Lippe, das Fürstbistum Paderborn, die Grafschaft Rietberg und die Grafschaft Ravensberg. Die Wanderer erfuhren, dass hierbei nicht nur die offiziellen Grenzen, sondern auch alte, in der Karte nicht gekennzeichnete Grenzen entlang des Dalbkewegs existieren, die von den Bewohnern über die Jahrhunderte hinweg anerkannt wurden.
Hier ragt der sogenannte „lippische Finger“ etwa 400 Meter nach Westen über die Bielefelder Straße hinaus. Bei der Durchfahrt von Kreuzkrug zur Stadt Bielefeld begegnen die Fahrer zunächst diesem markanten geographischen Merkmal, bevor sie die Stadt erreichen, was die historische Verzahnung von Landschaft und Geschichte eindrucksvoll veranschaulicht.
Die Wanderung, die drei Stunden dauerte, endete Glücklicher Weise vor dem herannahenden Regen, als die Teilnehmer zu ihrem Ausgangspunkt am evangelischen Friedhof zurückkehrten. Dieses Erlebnis bot nicht nur eine tolle Möglichkeit, die Natur zu erkunden, sondern auch einen tiefen Einblick in die kulturelle und historische Dimension der Region, die durch die Grenzsteine symbolisiert wird. Weitere Informationen über diese faszinierenden Aspekte der regionalen Geschichte sind hier zu finden.