Washington – In einer hitzigen Welle der Kritik hat Jeff Bezos, der Multimilliardär und Eigner der «Washington Post», seinen umstrittenen Verzicht auf Wahlempfehlungen für die anstehende Präsidentschaftswahl verteidigt. Die Entscheidung, die renommierte Zeitung zu einer neutralen Berichterstattung zu bewegen, wurde mit einem als gesunken geltenden Vertrauen der Amerikaner in die Medien begründet. Doch der Rückschlag war gewaltig: Laut NPR kündigten über 200.000 Leser ihre Abos nach dieser Schockmeldung!
Bezos betonte in einem Meinungsbeitrag, dass es ihm nicht um persönliche Interessen gehe. Er erklärte, dass viele Menschen in den Medien mit Vorurteilen konfrontiert seien und stellte klar: «Wer mit der Realität kämpft, verliert.» Die angesichts des Wahlkampfs getroffene Entscheidung sei jedoch ein Zeichen mangelnder Planung, gestand er ein. Besonders brisant ist, dass die «Washington Post» vor der Wahl am 5. November nicht für die Demokratin Kamala Harris und ihren republikanischen Herausforderer Donald Trump Stellung beziehen wird. Intern kursierten Berichte, dass ursprünglich eine Empfehlung für Harris verfasst wurde, die jedoch unter Bezos' Befehl in der Schublade blieb.
Bezos und Trumps dunkle Wolken
Bezos, dessen Vermögen mehrheitlich aus Amazon-Aktien besteht, sieht sich zudem kritischen Fragen gegenüber, ob der Verzicht auf Wahlempfehlungen aus Angst vor finanziellen Konsequenzen einer Trump-Regierung resultiert. Trumps mögliche Rache könnte den Geschäften von Bezos' Unternehmen Blue Origin, die auf staatliche Aufträge angewiesen sind, schaden. Noch brisanter wird die Kontroverse, nachdem Blue-Origin-Chef Dave Limp nur kurz nach der Entscheidung ein geheimes Treffen mit Trump in Florida hatte – eine Entwicklung, von der Bezos vorgibt, nichts gewusst zu haben. Diese Aneinanderreihung von Ereignissen wirft einen Schatten auf die Integrität der «Washington Post» und beleuchtet die fragilen Grenzen zwischen Wirtschaft und Medien, die Bezos versucht, aufrechtzuerhalten.
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