In Krefeld-Traar wurde ein erstaunlicher archäologischer Fund entdeckt: Bei einer Grabung zwischen der Moerser Landstraße und der Elfrather Mühle wurden die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in der Region ans Licht gebracht. Archäologe Dr. Hans-Peter Schletter und sein Team fanden Hinweise darauf, dass hier vor rund 2800 Jahren die Ur-Traarer lebten. Bei ihrer Untersuchung des 8000 Quadratmeter großen Grundstücks, wo ein neuer Supermarkt geplant ist, stießen sie auf Baustrukturen aus der frühen Eisenzeit, darunter Pfostenlöcher und Brunnen, die dokumentiert wurden, wie lokalklick.eu berichtete.
Die Grabungstechnik umfasste die Erfassung von Brandspuren, Keramikscherben und Holzkohlestücken, die darauf hinweisen, dass eine Siedlung an dieser Stelle möglicherweise durch ein Feuer zerstört wurde. Bemerkenswert sind die gefundenen vier Brunnen, darunter einer aus einem ausgehöhlten Baumstamm, der vor 750 v. Chr. datiert wird. Diese Funde sind äußerst rar und liefern wertvolle Einblicke in die frühe Besiedlungsgeschichte der Region, die schon damals über Wasserstellen in der Nähe versorgt wurde. Das Team geht davon aus, dass die Siedlung mehrmals an demselben Ort wieder aufgebaut wurde, was ungewöhnlich ist für diese Zeit, wie Dr. Schletter erläuterte.
Wissenschaftliche Auswertung im Gange
Die Grabung wurde von Schletter, dem Grabungstechniker Dominik Sarna und Dr. Christoph Reichmann, einem ehemaligen Leiter des Museums Burg Linn, durchgeführt. Sie sind nun dabei, die wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse abzuschließen. Die Region rund um Krefeld war bereits bei einer ähnlichen Grabung 2012/13 in Fischeln Ziel archäologischer Untersuchungen, bei denen ebenfalls frühe Wohnstrukturen entdeckt wurden. Das jüngste Projekt zeigt, dass es in dieser historisch bedeutenden Region noch viel zu entdecken gibt. Die Bedeutung dieser Funde wird weiter untersucht und könnte nicht nur Heimatgeschichten erzählen, sondern auch wichtige kulturelle Verbindungen zur Eisenzeit aufzeigen, was Hans-Peter Schletter auf Academia.edu weiterführend darstellt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
