Die alarmierenden Berichte über das Insektensterben nehmen zu, und neue Forschungen rücken bodennahes Ozon ins Zentrum der Diskussion. Wissenschaftler aus verschiedenen Institutionen, einschließlich des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena, haben entdeckt, dass Ozon die Paarung von Insekten erheblich stört. Laut der Studien spiegelt sich das in einem Rückgang der Fortpflanzungszahlen wider. Insbesondere das Paarungsverhalten von Fliegen wird durch Ozon negativ beeinflusst, da dieses Gas wichtige Pheromone, welche die Kommunikation zwischen Weibchen und Männchen steuern, zerstört. Diese Pheromone sind entscheidend für die Partnersuche und das Fortpflanzungsverhalten der Fliegen, sodass die Fliegen dem anderen Geschlecht nicht mehr richtig folgen können (ka-news).
Erhöhte Ozonwerte, wie sie an heißen Sommertagen häufig auftreten, zerstören nicht nur die spezifischen Pheromone von Taufliegenarten, sondern heben auch die natürlichen Paarungsgrenzen zwischen verschiedenen Arten auf. Dadurch entsteht eine Hybridisierung, was möglicherweise zur Erzeugung von unfruchtbaren Nachkommen führt. Diese Ergebnisse deuten auf eine besorgniserregende Entwicklung hin, die die fortschreitende Überlappung in Insektenpopulationen und somit deren Rückgang unterstützt (mpg.de).
Pheromonkommunikation in Gefahr
Die Forschungen am Max-Planck-Institut zeigen, dass selbst unter normalen Sommerbedingungen Ozonstörungen beobachtet werden können. Normalerweise ermöglichen artspezifische Pheromone eine gezielte Partnerwahl und halten die Arten voneinander getrennt. Doch aufgrund der Ozonschäden haben einige Fliegenweibchen Schwierigkeiten, Männchen ihrer eigenen Art von anderen zu unterscheiden. Dies könnte langfristig zur Verringerung der Insektenpopulationen führen, da Männchen der Hybriden meist steril oder weniger fruchtbar sind. Es ist eine besorgniserregende Situation, die sich durch die Luftverschmutzung weiter verschärfen könnte, was nicht nur Fliegen, sondern auch viele andere Insektenarten betrifft.
