Die Weinstube Bacchus am Rathenauplatz in Köln steht vor einer entscheidenden Wende: Heiner Welchering, der 75-jährige Gastronom, der das Lokal seit 40 Jahren betreibt, sucht einen Nachfolger. Anfänglich plante er, mit 65 in den Ruhestand zu gehen, doch die Freude an der Gastronomie hat ihn über die Jahre gehalten. „Die Energie fehlt“, gesteht er, während er die Weinstube in gewohntem Stil fortführen möchte.
Die Geschichte dieser traditionsreichen Weinstube reicht bis ins Jahr 1976 zurück, als sie ohne Küche Käsehappen zum Wein servierte. Nach der Übernahme durch Welchering im Jahr 1982 wurde das „Bacchus“ im Jahr 1983 neu eröffnet und ist mittlerweile für seine erlesene Weinkarte sowie Spezialitäten wie Wiener Schnitzel und Gänsebraten bekannt. Besonders diese letzten beiden Gerichte ziehen in der Vorweihnachtszeit viele Gäste an, die das Lokal in den Monaten November und Dezember besuchen.
Gastronomische Wurzeln
Welchering blickt auf eine lange Karriere zurück, die in der Studentenkneipe „Museum“ begann. Von dort wechselte er zu Hubert Heller und baute nebenbei die Weinstube um. Heute kann das „Bacchus“ auf eine einzigartige Inneneinrichtung blicken, die größtenteils im Originalzustand erhalten ist. Hölzerne Kirchenbänke aus einer Missionskirche verleihen dem Lokal seinen besonderen Charme.
Zusätzlich zu der Weinstube Bacchus betrieb das Ehepaar Welchering auch die „Weinstube Bocksbeutel“ in Lindenthal, die jedoch 2009 verkauft wurde. „Das hat mehr als 40 Jahre mein Leben strukturiert“, sagt er und reflektiert über die Herausforderungen, die mit dem Übertragungsprozess verbunden sind. Welchering merkt an, dass er in den Ruhestand möchte, nachdem er sukzessive seine Verantwortung abbaut, um nicht in ein „großes Loch“ zu fallen.
Nachfolger gesucht
Während viele Köche Interesse an der Übernahme gezeigt haben, stellt die Bedingung, dass der aktuelle Koch Abi Amessou im Lokal bleiben soll, ein Hindernis dar. „Ich mache so lange weiter, bis ich einen Nachfolger gefunden habe“, erklärt Welchering. Sein aktueller Pachtvertrag läuft bis 2028, doch sein Wunsch ist es, die Verantwortung so bald wie möglich abzugeben.
Die Suche nach einem neuen Betreiber sei nicht leicht, aber Welchering bleibt optimistisch. „Ich bin bereit, den neuen Inhabern weiterzuhelfen. Die Arbeit macht mir noch Spaß“, fügt er hinzu. Trotz aller Herausforderungen betont er, dass die Gastronomie ein wichtiger Teil seines Lebens war und bleibt, und dass er darauf hofft, einen würdigen Nachfolger zu finden.
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