Köln

Kölns Städtepartnerschaften: Ein Blick hinter die internationalsten Freundschaften!

Köln setzt mit der neuen Städtepartnerschaft zu Dnipro ein Zeichen der Völkerverständigung und zeigt, warum die Stadt trotz Kritik an der Symbolik ihrer 23 internationalen Freundschaften eine Champions-League-Rolle in der Außenpolitik Deutschlands spielt!

Im August unterzeichnete Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker die neueste Städtepartnerschaft mit Dnipro in der Ukraine. Köln ist damit die Stadt in Deutschland mit den meisten Partnerstädten, insgesamt 23 sind es, die über den Globus verteilt sind. Doch was steckt hinter diesen Partnerschaften und welchen Nutzen haben sie im heutigen Kontext?

Die Partnerschaften, die Köln mit Städten aus verschiedenen Kontinenten pflegt, reichen von Europa bis nach Südamerika und Asien. Neben den internationalen Partnerschaften gibt es auch zwei innerdeutsche und mehrere „Partnerschaften durch Eingemeindung“. Laut Kai Pfundheller von der Auslandsgesellschaft.de ist Köln auf einem hohen Niveau aktiv, wenn es um die Außenpolitik geht. „Köln spielt Champions League“, so Pfundheller.

Die Funktion von Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bieten eine Plattform für den Dialog zwischen Kommunen. Bei Begegnungen der Bürgermeister werden wichtige Themen wie Schüleraustausche oder wirtschaftliche Initiativen besprochen. Dabei tauschen sich auch Fachabteilungen über aktuelle Probleme aus, sei es im Bereich Klimaschutz oder gesellschaftliche Angelegenheiten. Die Bürger sind ebenfalls aktiv beteiligt; viele besuchen regelmäßig die Partnerstädte, organisiert durch lokale Partnerschaftsvereine, die von der Cologne Alliance unterstützt werden. Insgesamt engagieren sich rund 2500 Menschen in Köln in diesen Vereinen und tragen aktiv zur Pflege der Beziehungen bei.

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Finanziell betrachtet wendet die Stadt Köln ungefähr 390.000 Euro für die Förderung ihrer Städtepartnerschaften auf. Zusätzlich werden erhebliche Drittmittel für spezifische Partnerstädte wie Bethlehem und Tunis akquiriert. Diese finanzielle Unterstützung ist nicht nur wichtig für die Durchführung von Projekten, sondern auch für die Aufrechterhaltung der gegenseitigen Beziehungen.

Die Bedeutung der Partnerschaften

Die Ursprünge von Städtepartnerschaften liegen in der Nachkriegszeit, in einer Zeit, in der das Ziel die Völkerverständigung war. Besonders bis in die 1980er Jahre hinein wurde durch Partnerschaften ein wichtiger Beitrag zum Frieden geleistet. Diese Beziehungen trugen dazu bei, die gegenseitige Verständigung zu fördern und demokratische Werte zu stärken. Die jüngste Partnerschaft mit Dnipro unterstreicht die Relevanz dieser Beziehungen auch in der heutigen Zeit, besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Konflikte in der Ukraine.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die den Nutzen der Partnerschaften in Frage stellen. Kritiker argumentieren, dass in Zeiten des Internets und kostengünstiger Reisemöglichkeiten das Konzept veraltet ist und oft nur symbolischen Charakter hat. Zudem sehen einige die Beziehungen zu Städten mit autokratischen Regierungen, wie etwa Russland oder der Türkei, kritisch, insbesondere aufgrund von Menschenrechtsverletzungen. Dies führte sogar dazu, dass die Partnerschaft mit Wolgograd aufgrund des Kriegs in der Ukraine ausgesetzt wurde.

Die Vorteile der Partnerschaften sind jedoch nicht zu unterschätzen. Claudia Burger, stellvertretende Vorsitzende der Cologne Alliance, hebt hervor, dass Reisen, die mit den Partnerstädten organisiert werden, eine besondere Erfahrung bieten. Dabei wird die Bedeutung der persönlichen Begegnung und des direkten Austausches betont, die weit über eine gewöhnliche Urlaubsreise hinausgeht. Ihre Erfahrung zeigt, dass Kommunikation und Austausch von Menschen in schwierigen Situationen, wie in Wolgograd, wichtig sind, um die Zivilgesellschaft zu stärken.

Eine symbolische Initiative der Stadt Köln war die Einladung queerer Aktivisten aus Partnerstädten zum Austausch. Solche Treffen, die in Düsseldorf und Kattowitz stattfanden, zeigen, dass die Armut der lokalen Gesellschaften oft durch internationalen Austausch und Verständnis abgemildert werden kann.

Die Stadt Köln diskutiert weiterhin über mögliche Erweiterungen ihrer Partnerschaftslandschaft. Obwohl der Vorschlag einer neuen Partnerschaft mit einer schottischen Stadt abgelehnt wurde, gibt es ständige Anfragen aus verschiedenen Ländern, einschließlich Peru und Argentinien. Claudia Burger hat kürzlich bekannt gegeben, dass das letzte Gesuch für eine Partnerschaft mit Havanna eingegangen ist.

Für eine umfassende Betrachtung der Stadtpartnerschaften in Deutschland und deren langfristige Bedeutung verweist Pfundheller auf die essentielle Rolle dieser Beziehungen: „Die tiefen Bindungen schaffen ein starkes Fundament für die deutsch-französischen Beziehungen auf Bundesebene.“ Die Kölner Stadtpartnerschaften haben nicht nur historische Wurzeln, sondern bleiben auch ein aktives und dynamisches Element der internationalen Zusammenarbeit.

Für weiterführende Informationen, sieh die aktuelle Berichterstattung auf www.ksta.de.

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