In Köln steht die große Umgestaltung des Großmarkts bevor. Während bis Ende 2025 noch die Händler ihre Waren verkaufen, soll ab 2032 die neue Wohn- und Parkanlage „Parkstadt Süd“ in Raderberg entstehen. Dieses Stadtentwicklungsprojekt wird als Erweiterung des Inneren Grüngürtels bis zum Rhein angesehen und erfordert umfassende Vorbereitungen des Geländes, die der Kölner Stadtrat nun mit mehreren Beschlüssen angestoßen hat.
Ein zentrales Element des Plans ist die zukünftige Sanierung der historischen Markthalle von 1940, die unter Denkmalschutz steht. Diese Halle, mit ihrer beeindruckenden stützenfreien Stahlbeton-Konstruktion, muss dringend saniert werden, um ihre statische Sicherheit zu gewährleisten. Der Stadtrat genehmigte nun die Entwürfe und die Kosten von insgesamt drei Millionen Euro, wobei die Hälfte für die Betonsanierung eingeplant ist. Der Umbau beginnt, während der laufende Großmarktbetrieb fortgeführt wird, was allerdings die Händler einschränken könnte.
Marktsatzung angepasst
Der Stadtrat hat auch die Marktsatzung geändert, um die Schließung des Großmarkts ab 2026 offiziell zu besiegeln. Michael Rieke, der Sprecher der Interessensgemeinschaft der Kölner Großmarkthändler, kündigte rechtliche Schritte gegen diesen Beschluss an. Seiner Meinung nach sei die Frist für die Neuplanung der Betriebe viel zu kurz, und er weist auf ähnliche Fälle in Düsseldorf hin, wo Händler mit Erfolg gegen die Schließung ihres Marktes geklagt haben.
Der Rat diskutierte außerdem die Angliederung eines neuen „Frischezentrums“ oder „Food Hubs“, das den aktuellen Großmarkt ab 2030 ersetzen soll. Dieses Konzept verfolgt das Ziel, die Grundlage für einen wirtschaftlich tragfähigen Betreiber und Investoren zu schaffen. Zuvor musste die Stadt jedoch klären, wie viele jetzige Händler in das neue Zentrum integriert werden können, da die Verwaltung konkrete Zahlen und Optionen ermitteln will.
Zukunft der Händler ungewiss
Die Unsicherheit über die Zukunft der Händler ist groß. Rieke stellt die berechtigte Frage in den Raum, wie die betroffenen Geschäftsleute eine so lange Pause bis 2030 überstehen sollen, während die Umstrukturierungen stattfinden. In den vergangenen Jahren gab es immer weniger städtisch betriebene Großmärkte in Deutschland, viele wurden bereits privatisiert. Kölle steht nun vor der Herausforderung, diesen Wandel nachhaltig und sozialverträglich zu gestalten.
Ein Blick auf die benachbarte Stadt Düsseldorf zeigt auf, dass die Schließung von Großmärkten kein Einzelfall ist. Angesichts des Trends zu weniger städtisch geführten Märkten könnte sich Köln in eine ähnliche Richtung entwickeln. Die Verwaltung steht nun vor der Aufgabe, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, dass sowohl die Interessen der Händler als auch die Pläne für die „Parkstadt Süd“ miteinander in Einklang bringt. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, wie diese komplizierte Situation gelöst werden kann.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ksta.de.
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