Köln, 19. März 2025 – Bei einem Vortrag in Köln hat Kardinal Peter Turkson, der Präsident der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, eindringlich Kapitalanleger aufgefordert, sich nach christlichen Grundsätzen zu richten. In seiner Ansprache betonte er, dass es der christlichen Berufung widerspreche, Investitionen zu tätigen, die zu Spaltung, Chaos und ökologischen Schäden führen. Stattdessen sollten Anleger das Prinzip der Gewinnoptimierung anstreben und nicht die Maximierung des Profits, wie er formulierte. Diese Aufforderung steht im Kontext des neu veröffentlichten Vatikan-Dokuments „Mensuram Bonam“, das als glaubensbasierter Maßstab für katholische Kapitalanleger dient und am Dienstag in deutscher Übersetzung vorgestellt wurde, berichtet die Kathpress.
„Mensuram Bonam“ bietet eine über 50-seitige Anleitung, die die Anleger dazu anregen soll, ihren Glauben in den Investitionsentscheidungen zu reflektieren. In Bezug auf unterschiedliche Kulturen und Anlagemodelle merkte Turkson an, dass klare Antworten auf ethische Fragen oft fehlen, da sich die Strategien je nach Land unterscheiden. Er hob hervor, dass die Aktualität des Dokuments durch aktuelle globale Entwicklungen, wie den Ukraine-Krieg und Diskussionen um das Lieferkettengesetz, zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Zudem wird die deutsche Übersetzung in Buchform veröffentlicht und erhält begleitende Aufsätze von Experten, welche durch die Stiftung „Centesimus Annus pro Pontifice“ gefördert werden, wie Franz-Hitze-Haus informiert.
Diese Initiativen zielen darauf ab, eine verantwortungsvolle und gerechte Form des Investierens zu fördern, die mit den Werten des Glaubens in Einklang steht. Turkson appellierte an die Anleger, alle ihre geschäftlichen Beziehungen zu verbessern und sich für eine ganzheitliche ethische Handlungsweise einzusetzen. Er schloss mit der Bemerkung, dass die hergebrachten Vorstellungen von Investitionen überdacht werden müssten, um eine positive gesellschaftliche Veränderung zu bewirken.
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