Die Kölner Band Höhner hat ihr neues Album mit dem vielsagenden Titel „11 + 11“ veröffentlicht. Die besondere Zahl deutet darauf hin, dass es elf neue Kompositionen gibt, die die aktuelle Musiklandschaft bereichern sollen. Unter diesen findet sich auch der Chart-Hit „Prinzessin“. Ergänzt werden die neuen Nummern durch elf ausgewählte Highlights aus der über fünf Jahrzehnte langen Bandgeschichte, wie „Hey Kölle“ und „Wenn nicht jetzt, wann dann“. Laut Sänger Patrick Lück klingen die Lieder zwar gegenwärtig ein wenig anders als früher, aber der frische Wind verändert die Klassiker nicht so stark. „Viva Colonia“ bleibt dabei unverändert, so Lück im Interview.
In den letzten fünf Jahren hat sich personell einiges in der Traditionsband getan. Insbesondere seit dem Abgang des langjährigen Sängers Henning Krautmacher Ende 2022 hat sich die Band deutlich verjüngt. Die gegenwärtigen Musiker streben danach, frischer und experimenteller zu sein, wobei sie den alten Klassikern treu bleiben wollen. Lück fordert, dass die Band mehr als nur eine Karnevalsgruppe ist und verweist auf Projekte wie den Höhner Rock’n’Roll-Circus oder die Weihnachtsshows, die die Band in einem breiteren Rahmen präsentieren.
Die Vielfalt der neuen Stücke
Die neuen Songs fangen die kreative Bandbreite der Höhner ein und entlarven das Missverständnis, die Band sei lediglich als Karnevalsgruppe zu sehen. Ein Beispiel ist der Song „Es ist nicht so, wie du denkst“, der bereits als Single veröffentlicht wurde und die Partystimmung anheizt. Daneben gibt es Lieder wie „Jlöcksmomente“, das sehr hymnenhaft klingt, und den Folksong „Hüsje am Rhing“, der Kölns kulturelle Vielfalt und Toleranz thematisiert. Besonders berührend ist die Ballade „Die schönste Stroß“, in der Keyboarder Micki Schläger seine sehnsüchtige Rückkehr in die Heimatstadt besingt.
Köln und das „kölsche Jeföhl“ finden sich in allen neuen Texten wieder. Lück macht deutlich: „Wir haben unsere Wurzeln hier in Köln, also singen wir auch auf Kölsch.“ Diese Entscheidung erweist sich auch bei Auftritten in anderen Städten als vorteilhaft: Viele Fans erscheinen in den typischen rot-weißen Farben und können zumindest die zentralen Passagen der Lieder mitsingen.
Auftritt beim Heavy-Metal-Festival
Ein bemerkenswerter Höhepunkt in der Geschichte der Band war ihr Auftritt beim Heavy-Metal-Festival in Wacken vor zwei Jahren, der den Beweis erbrachte, dass die Höhner sich in unterschiedlichen Genres bewegen können. Ohne Zweifel zeigt die Band mit ihrem neuen Album, dass sie nicht allein für die Karnevalszeit gedacht ist, sondern mit einem vielseitigen Repertoire viele Musikfans ansprechen kann. Dabei fühlen sich die Mitglieder in ihrer kreativen Freiheit ungebunden, was zu abwechslungsreichen Darbietungen und neuen musikalischen Experimenten führt.
Zusammengefasst bringt das Album „11 + 11“ frische Klänge in die Bandgeschichte und bleibt dabei doch den traditionellen Werten treu. Mehr über die Rückkehr der Höhner und ihre neuen musikalischen Abenteuer finden sich in weiteren Berichten bei www.shz.de.