In der Stadt Brakel wurde ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: Emma Fimmel, eine Frau, die am 10. Oktober 1924 in Horn das Licht der Welt erblickte, feierte ihren 100. Geburtstag. Sie ist die letzte von sieben Geschwistern und hat ein bewegtes Leben hinter sich. An diesem besonderen Tag überbrachte der Bürgermeister der Stadt Brakel nicht nur seine herzlichsten Glückwünsche, sondern auch ein Geschenk im Namen des Rates und der Verwaltung.
Emma, die durch ihre Heiratsurkunde den Namen Fimmel trägt, hatte zunächst ganz andere Pläne. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte sie mit ihrer Schwester Wilma nach Kanada auswandern. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Während eines Zwischenstopps in England traf sie ihren zukünftigen Mann, Walter Fimmel. Er war nach der Zerstörung seiner Heimatstadt Berlin und seiner Zeit in der Kriegsgefangenschaft in England auf der Suche nach einer neuen Existenz. Die Beiden heirateten in London und ließen sich später in der Grafschaft Wiltshire nieder, wo ihr Sohn Karl das Licht der Welt erblickte.
Ein Leben voller Aktivitäten und Engagements
In England übernahm Emma die Leitung der Schulküche in ihrer Heimatgemeinde. Ihre kulinarischen Kenntnisse und die damit verbundene Verantwortung waren ein wichtiger Teil ihres Lebens. In den späten 1960er Jahren kehrte die Familie Fimmel zurück nach Deutschland, wo sie seitdem in Brakel wohnen. Bis zu ihrem wohlverdienten Ruhestand arbeitete Emma Fimmel bei der Firma FSB, wo sie viele ihrer Fähigkeiten und Talente einbrachte.
Emma war nicht nur im Beruf aktiv. Ihr Garten war eine wahre Leidenschaft für sie, die sie bis ins hohe Alter pflegte. Freundschaften, die sie nach dem Krieg in England geschlossen hatte, waren ihr ebenfalls wichtig. Sie reiste oft, um ihre Schwestern in Großbritannien und Schweden zu besuchen. Diese internationalen Verbindungen zeugen von ihrer Offenheit und ihrem Wunsch, den Kontakt zu den Menschen, die ihr am Herzen lagen, aufrechtzuerhalten.
Totz ihres hohen Alters ist Emma Fimmel noch immer im eigenen Haus aktiv. Sie verbringt viel Zeit mit ihrem Sohn Karl und seiner Frau Evelyn Walker-Fimmel. Zusätzlich besucht sie zweimal wöchentlich eine Gruppe in der Bökendorfer Tagespflege, was ihre sozialen Kontakte pflegt und ihr hilft, aktiv zu bleiben.
Emma Fimmel ist ein Beispiel für Lebensfreude und Durchsetzungsvermögen. Die Feierlichkeiten, die von dem Bürgermeister begleitet wurden, spiegeln die Wertschätzung für eine Frau wider, die in ihrem Leben nie stillstand und immer neue Herausforderungen suchte. Ihr 100. Geburtstag ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein Symbol für die Lebensgeschichte vieler Menschen, die die Wirren des 20. Jahrhunderts erlebten und dennoch Hoffnung und Freude verbreiten konnten.
Mit ihren Erlebnissen und Erinnerungen fasziniert sie nicht nur ihre Familie, sondern bleibt auch eine Quelle der Inspiration und des Stolzes für die Gemeinschaft in Brakel und darüber hinaus. Weitere Informationen zu diesem Jubiläum sind bei www.westfalen-blatt.de nachzulesen.