In Havanna, Kuba, gibt es nach einem massiven und landesweiten Stromausfall positive Neuigkeiten. Dreitägige Dunkelheit hat viele Haushalte nun wieder mit Elektrizität versorgt. Energieminister Vicente de la O berichtete von merklichen Fortschritten, insbesondere im westlichen Teil der Karibikinsel, wo fast 90 Prozent der Stromverorgung erfolgreich wiederhergestellt wurden. Der Zusammenbruch des veralteten Stromnetzes war am Freitagmorgen aufgetreten und führte zu einem flächendeckenden Ausfall der Elektrizität.
Das aktuelle Leistungsspektrum liegt nach Informationen von Ministerpräsident Manuel Marrero bei etwa 700 Megawatt. Dieses Niveau ist jedoch enttäuschend, denn es entspricht nur etwa einem Viertel des bisherigen Stromverbrauchs während der Hochlastzeiten in dem Land, das rund zehn Millionen Einwohner zählt. Bereits vor dem Ausfall hatte Kuba mit einem Erzeugungsdefizit zu kämpfen, und viele Teile des Landes erlebten teils bis zu zwölf Stunden tägliche Stromausfälle. Die wirtschaftliche Situation in Kuba bleibt angespannt, da das Land seit Jahren in einer tiefen Krise steckt, die seit der Revolution von 1959 zu den schwersten zählt.
Hurrikan „Oscar“ verstärkt die Krise
Das furchtbare Wetter wird zum zusätzlichen Problem. Aufgrund der laufenden Stromkrise und des Hurrikans „Oscar“, der am vergangenen Wochenende die Küste Kubas erreichte, wurden viele Aktivitäten bis mindestens Mittwoch eingestellt, wie die staatliche Zeitung „Granma“ berichtete. Am Sonntag kam der Sturm in der schwächsten Kategorie 1 von insgesamt 5 an der nordöstlichen Küste Kubas an.
Die Provinz Guantánamo war einer der am stärksten betroffenen Orte, wobei Städte wie Baracoa, Imías und Maisí unter den Fluten litten. Der Sturm sorgte für erhebliche Überschwemmungen, und der Zivilschutz hat zahlreiche Bewohner aus überfluteten Gebieten evakuiert. Offiziellen Berichten zufolge wurden rund 1.000 Häuser durch die Naturgewalten beschädigt, was die ohnehin angespannte soziale Lage weiter verschärft.
Details zur Meldung