In Kuba erleben die Menschen momentan eine dramatische Situation: Ein massiver Stromausfall hat das gesamte Land in Dunkelheit gehüllt. Dies geschieht inmitten einer schon seit Jahren andauernden Energiekrise, die sich durch veraltete Kraftwerke und mangelnde Wartung verschärft hat. Insbesondere in der Hauptstadt Havanna ist die Bevölkerung von den flächendeckenden Stromausfällen betroffen, während in anderen Regionen bis zu zwölf Stunden am Tag kein Licht scheint. Die aktuellen Umstände werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Probleme des kommunistisch regierten Landes.
Am Freitagabend fingen die Dunkelheit und die Unsicherheit an, sich über die Straßen Havannas auszubreiten. Während nur Hotels und Krankenhäuser noch mit Generatoren versorgt werden, finden sich die Menschen auf Plätzen oder vor ihren Häusern zusammen. Sie versuchen, etwas Licht in den dunkel gewordenen Alltag zu bringen – sei es durch Handytaschenlampen oder die Scheinwerfer ihrer Autos. In diesen momenten ist der Stromausfall nicht nur eine technische Störung, sondern ein Ereignis, das auch die gesellschaftliche Zusammenkunft fördert.
Vorboten der Krise
In den letzten Wochen hatten sich die Anzeichen für das drohende Desaster bereits verdichtet. Die Stromversorgung des Landes war nur noch zu etwa 50 Prozent gedeckt, und die Situation hatte sich in der Hauptstadt zunehmend verschärft. Ministerpräsident Manuel Marrero kündigte am Donnerstag Maßnahmen zur Einsparung von Strom und Treibstoff an. Doch die erwartete Fernsehansprache des Ministerpräsidenten begann mit erheblicher Verspätung und technischen Schwierigkeiten, was in den sozialen Medien nicht unbemerkt blieb. Viele Kubaner ärgerten sich über die erkennbaren Mängel in der Kommunikation der Regierung, was das Misstrauen gegenüber den Entscheidungsträgern weiter verstärkte.
Am Freitagmorgen kam dann die erschütternde Nachricht, dass eines der Schlüssel- Kraftwerke plötzlich offline ging. Dies führte zu einem vollständigen landesweiten Stromausfall, der die Nerven der Bürger strapaziert, die ohnehin schon unter der anhaltenden Ungewissheit zu leiden haben. Präsident Miguel Díaz-Canel gab über die Plattform X bekannt, dass der „Wirtschaftskrieg“ der USA an der Kritik für die erneute Eskalation der energetischen Notlage trage, was die Beschaffung von notwendigem Kraftstoff erheblich erschwere.
die Ursachen der Krise
Die Herausforderung der Energieversorgung auf Kuba ist nicht nur auf äußere Einflüsse zurückzuführen, sondern auch auf interne Misswirtschaft und ineffiziente wirtschaftliche Strukturen. Diese Krise ist eng verbunden mit dem geringen Tourismusaufkommen, der sinkenden Hilfe durch Venezuela und der ungenügenden internen Produktion. Die aktuelle Lage inklusiv der massiven Nahrungsmittel- und Medikamentenknappheit drängt immer mehr Kubaner zur Auswanderung. Statistisch gesehen hat die kubanische Bevölkerung in den letzten zwei Jahren um fast zehn Prozent abgenommen.
Erinnern wir uns an das letzte Mal, als ein solcher inselweiter Ausfall stattgefunden hat: Es war nach dem Hurrikan „Ian“ vor etwa zwei Jahren. Damals dauerte es mehrere Tage, bis viele Haushalte in Havanna wieder mit Strom versorgt wurden, und viele der Betroffenen verloren ihre verderblichen Lebensmittel. Proteste, die in dieser Zeit ausbrachen, wurden schnell und gewaltsam durch die Sicherheitskräfte unterbunden. Das zeigt, wie schwierig es ist, öffentliche Unzufriedenheit in einem System wie dem kubanischen auszudrücken, wo dissentierende Stimmen oft unterdrückt werden.
Heute sitzen die Menschen in der Dunkelheit zusammen und versuchen das Beste aus der miesen Situation zu machen. Doch die Hitze in ihren Wohnräumen ist drückend, wenn Ventilatoren und Klimaanlagen nicht funktionieren. Wie lange dieses Dunkel andauern wird, bleibt ungewiss, doch die kubanische Regierung verspricht, unermüdlich an der Behebung der Krise zu arbeiten. Dies lässt jedoch viele skeptisch zurück, denn die Probleme scheinen tief verwurzelt zu sein. Ein weiteres Versäumnis in der behördlichen Reaktion könnte den Druck auf die ohnehin geschädigte Gesellschaft weiter erhöhen. Die Situation bleibt angespannt, und der nächste Schritt der Regierung wird mit argwöhnischem Blick beobachtet, wie www.radioherford.de berichtet.
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