Berichten zufolge ist die Sicherheitslage für die UN-Blauhelme im Südlibanon erheblich angespannt. Aufgrund wiederholter Angriffe auf die Friedenstruppen der UN-Mission Unifil hat die Bundeswehr eine erhöhte Gefährdung für ihre Soldaten festgestellt. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos betonte, dass entsprechende Schutzmaßnahmen zur Risikominderung vor Ort ergriffen werden. Glücklicherweise sind alle deutschen Einsatzkräfte im Camp in Nakura wohlauf.
Die UN-Mission Unifil, die seit 1978 im Libanon tätig ist, überwacht die Waffenruhe nach dem Konflikt von 2006 zwischen Libanon und Israel. Zusammen mit der libanesischen Regierung sorgt die Truppe dafür, dass die Seegrenzen geschützt und der Waffenschmuggel über See verhindert wird. Jedoch haben vor einiger Zeit Rüstungslieferungen an die Hisbollah andere Wege als den Seeweg eingeschlagen, was die Mission vor neue Herausforderungen stellt.
Wiederholte Angriffe auf die Blauhelme
In den letzten Tagen häuften sich die Angriffe auf die Blauhelmsoldaten. Diese nehmen häufig an, dass israelische Truppen die Angreifer waren, während andere Berichte von einer unklaren Lage zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah zeugen. Zu einem schwerwiegenden Vorfall kam es am Sonntag, als israelische Panzer gewaltsam das Haupttor eines UN-Postens in Ramja durchbrachen.
US-Präsident Joe Biden hat die israelische Regierung dazu aufgefordert, die Angriffe auf die Blauhelmsoldaten sofort zu beenden. Der UN-Sprecher in New York betonte, dass solche Angriffe gegen das Völkerrecht verstießen und möglicherweise sogar als Kriegsverbrechen eingestuft werden könnten. In einer gemeinsamen Erklärung forderte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Konfliktparteien auf, die Sicherheit der UN-Truppen zu respektieren. Sogar Papst Franziskus meldete sich zu Wort und forderte, die UN-Mission zu schützen.
Die Rolle der deutschen Soldaten und der Unifil
Die deutschen Soldaten sind im Hauptquartier der UN-Mission in Nakura stationiert. Momentan können sie ihren Auftrag zwar wahrnehmen, jedoch sind ihre Bewegungsmöglichkeiten aufgrund der Kämpfe erheblich eingeschränkt. Während mehr als 10.000 Soldaten aus verschiedenen Nationen an Unifil beteiligt sind, ist Deutschland nicht direkt an der Grenze zwischen Libanon und Israel stationiert.
Die Hauptaufgabe der deutschen Marine innerhalb dieser Mission umfasst die Führung multinationaler maritimer Einheiten vor der libanesischen Küste. Zudem unterstützt die Marine die Mission durch Materialtransporte über See, unter anderem mit der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“.
Die Lage bleibt angespannt, da die israelische Regierung den sofortigen Abzug der Unifil beantragt hat. Experten interpretieren diese Forderung sowohl als eine Möglichkeit für die Hisbollah, die UN-Präsenz auszunutzen, als auch als Störung israelischer Militäraktionen. Trotz allem zeigen sich die Vereinten Nationen entschlossen, an ihrer Präsenz festzuhalten und unterstreichen die Möglichkeit eines Waffenstillstands in der Region.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.radioherford.de.
Die Bundesregierung hat die Angriffe auf die Friedenstruppe scharf verurteilt und fordert Aufklärung über die Hintergründe der Angriffe. Es wird erwartet, dass alle beteiligten Parteien, einschließlich der israelischen Streitkräfte, ihre Attacken ausschließlich gegen militärische Ziele richten.
Aktuell steht die Unifil-Mission vor der Herausforderung, ihre Posten inmitten der laufenden Kämpfe stets zu versorgen. Der Ausgang maischlussendlich über die Möglichkeiten der Logistik und die Reaktionen der israelischen Armee entscheiden, ob die Blauhelme weiterhin vor Ort operieren können oder ob sie gezwungen sind, sich zurückzuziehen.