In Heinsberg hat sich eine neue Bürgerinitiative gegründet, die sich mit den gravierenden Grundwasserproblemen der Region auseinandersetzt. Unter dem Vorsitz von Hans-Joachim Kalok, einem erfahrenen Bergbautechniker und Regionalsprecher der Bergbaugeschädigten, haben etwa 40 Interessierte in der Mehrzweckhalle Schafhausen zusammengefunden, um einen Vorstand zu wählen, der sich nun engagiert mit den Herausforderungen der feuchten Keller und des steigenden Grundwassers beschäftigt. Unterstützung erhält Kalok von Serap Mehder als Schriftführerin und Eileen L’habient-Heck als Kassenführerin.
Der neu gewählte Vorstand setzt sich aus kompetenten Mitgliedern zusammen, darunter Thorsten Marx als stellvertretender Vorsitzender und Franz Willi Theißen als stellvertretender Schriftführer. Während einige fachlich versierte Personen wie Hans-Josef Heuter und Dr. Peter Kolen nicht in Führungspositionen tätig sein konnten, unterstützen sie die Initiative dennoch beratend, um ihre Expertise und Unterstützung einzubringen.
Hintergrund und Ziele der Initiative
Ein zentrales Anliegen der Bürgerinitiative ist die Etablierung eines Runden Tisches, an dem die Grundwasserproblematik in den betroffenen Gebieten Eschweiler, Grebben, Oberbruch und Schafhausen erörtert werden soll. Die Initiative entstand aus der Notwendigkeit, Lösungen zu finden, da die wieder ansteigenden Grundwasserpegel in den letzten 20 Jahren zu zahlreichen Problemen, wie feuchten Kellern in etwa 1500 Haushalten, geführt haben. Die Ursache dafür wird teilweise auf die reduzierte Pumpenleistung im Industriepark Oberbruch zurückgeführt, nachdem das Unternehmen Glanzstoff seine Aktivitäten eingestellt hat.
Im Fokus der Bemühungen steht die Erstellung eines Schadenskatasters, welches detaillierte Informationen über die betroffenen Haushalte zusammenstellt. Kalok plant, dieses Thema über soziale Medien und eine eigene Internetseite bekannter zu machen, um so möglichst viele betroffene Bürger zu erreichen. Darüber hinaus hat Heuter vorgeschlagen, einen Fragebogen zu entwickeln, in dem Betroffene ihre spezifischen Probleme dokumentieren können. Diese Informationen wären wichtig für die Erstellung eines verwertbaren Betroffenenkatasters.
Um den Dialog mit der Stadt Heinsberg und anderen relevanten Institutionen zu fördern, möchte die Bürgerinitiative einen Bürgerantrag an den Bürgermeister stellen. Ziel ist es, Vertreter der Bürgerinitiative, der Stadt sowie anderer aktiver Mitstreiter wie Veolia oder dem Erftverband an den Runden Tisch zu holen. Es bleibt jedoch unklar, ob ein Rechtsnachfolger für Glanzstoff existiert, was ebenfalls aufgeklärt werden muss. Dies zeigt, dass noch viele Fragen offen sind und die Initiative einige Hürden überwinden muss, um wirksam zu sein.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Mitgliedschaft in der „Bürgerinitiative Grundwasser Heinsberg“ nicht nur den von der Grundwasserproblematik betroffenen Bürgern vorbehalten ist. Jeder Interessierte kann Teil dieser Initiative werden, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die Gründung dieser Bürgerinitiative stellt einen bedeutenden Schritt im kollektiven Versuch der Anwohner dar, die natürlichen Gegebenheiten in ihrer Region zu verstehen und darauf zu reagieren. Weitere Informationen und Entwicklungen können unter www.aachener-zeitung.de nachgelesen werden.