In Hamm, im Stadtteil Bockum-Hövel, sorgt ein Vorfall für Aufregung, der am Wochenende die kunstvolle Donar-Krone betrifft. Dieses auffallende pinkfarbene Kunstwerk, das als Teil eines Streckenprojekts entstand, wurde mit den Farben der deutschen Nationalflagge beschmiert. Die Krone, die in einer Höhe von 38 Metern auf einem Fördergerüst thront, wurde am 10. April von der Künstlerin Nuray Cetinkaya installiert.
Die bizarre Aktion, die möglicherweise im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Tag der Deutschen Einheit steht, löste Empörung aus. 16 orangefarbene Dreiecke der Krone wurden teilweise in Schwarz, Rot und Gold übermalt, was dazu führt, dass die ursprünglich lebendige Farbe Pink keinen Raum mehr hat. Werner Reumke, der Organisator des Kunstprojekts, zeigte sich schockiert über die „dumme und blöde Sachbeschädigung“. Er erfuhr von dem Vorfall durch Drohnenbilder, die von einer Mitarbeiterin der Zeitung WA angefertigt wurden, und machte sich sofort selbst ein Bild vor Ort.
Reaktion des Organisators
Reumke betont, dass man von weitem die Veränderungen nicht sofort bemerkt. „Das Projekt ist ja auch auf Weitsicht angelegt. Das ist schon mal gut“, erklärte er. Dennoch ist die Verwüstung des Kunstwerks für ihn beunruhigend. „Wir sind schockiert, dass das Kunstwerk, das so eine zentrale Rolle spielt, beschmiert worden ist“, sagte er und lieferte einen kritischen Blick auf die Verursacher: „Das muss eine Gruppe durchgeknallter Typen gewesen sein.“ Er hofft, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Frage, ob die Übermalung der Krone auf irgendeine Weise mit patriotischen Gefühlen verknüpft ist oder ob sie besser in die Kategorie desjenigen gehört, der Pink als Farbe nicht akzeptiert, bleibt unklar.
Künstlerin zeigt sich betroffen
Für Nuray Cetinkaya, die die ursprüngliche Krone entworfen hat, war die Nachricht ein Schock. „Es ist traurig, dass meine Arbeit auf diese Weise in Misskredit geraten ist“, sagte sie über ihr Gespräch mit Reumke. Sie hatte hohe Erwartungen an die künstlerische Wirkung ihrer Arbeit, die von bis zu vier Kilometern Entfernung sichtbar sein sollte, nicht nur für die Bewohner von Hamm, sondern auch für Menschen in den umliegenden Kreisen Ascheberg und Warendorf.
Die Krone spielte eine bedeutende Rolle in der Kunstaktion „Die Strecke“, die im letzten Jahr stattfand und zahlreiche Besucher anlockte. Die Wanderung entlang der 5.000 Meter langen Strecke, die einst als Bergbaustrecke diente, war ein voller Erfolg, was sich auch in der raschen Verkaufszahlen der lila Westen widerspiegelte. Daher könnte die Beschädigung der Krone als ein Schlag für die gesamte Kunstszene in der Region angesehen werden, die durch innovative Projekte die Gemeinschaft beleben möchte.
Die genauen Hintergründe und Motivationen der Täter bleiben unerforscht. Der Vorfall beleuchtet die delikate Balance zwischen Kunst und öffentlichem Raum. Während es Räume für kreative Entfaltung gibt, stellt sich die Frage, wie weit die Freiheit von Ausdruck gehen sollte, ohne andere zu verletzen oder wertvolle Kunstwerke zu schädigen. Die Situation bleibt angespannt, und der Ruf nach Respekt und Wertschätzung von Kunst wird lauter.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall und eine tiefere Analyse, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.wa.de.