Die katholische Gemeinde in Ostwennemar steht vor einem dramatischen Umbruch: Die Kirche St. Michael, die seit den 1930er Jahren das Stadtbild prägt, soll abgerissen werden! Diese Entscheidung wurde auf der Verbundsversammlung am 30. Oktober 2024 bekannt gegeben und sorgte für gemischte Gefühle unter den über 200 Anwesenden. Pfarrer Bernd Mönkebüscher sprach von der Notwendigkeit, auf die veränderten Bedingungen zu reagieren, während die Emotionen hochkochten. „Gute Voraussetzungen weiterzuarbeiten“, so der Pfarrer, der die intensive Arbeit des Kirchenvorstands lobte.
Der Grund für diesen radikalen Schritt? Abnehmende Mitgliederzahlen und ein massiver Investitionsstau! Die Kirche hat die höchste Dringlichkeit, was Renovierungen angeht, und eine andere Nutzung innerhalb des Gebäudes sei nicht möglich, erklärt Marc Wagner vom Kirchenvorstand St. Antonius. Auf dem Gelände wird eine neue Kita St. Michael entstehen, um die veraltete Einrichtung konkurrenzfähig zu machen. „Heute ist sie nicht wettbewerbsfähig“, sagt die Leiterin Christine Kerkmann. Die Pläne sind Teil eines größeren Immobilienkonzepts des Erzbistums, das eine Reduzierung der Gebäudefläche um mindestens 30 Prozent fordert.
Veränderungen im Pastoralverbund
Die Umstrukturierungen betreffen nicht nur St. Michael: Auch das Pfarrheim in Hamm-Osten wird abgerissen, während die Kirche St. Georg zur Begegnungsstätte umgewidmet werden soll. Hier bleibt der Schwerpunkt der Kinder- und Jugendarbeit bestehen. Das Pfarrheim in Werries, das nur zu 9 Prozent genutzt wird, wird an einen Investor verkauft, um Platz für eine neue Kita zu schaffen. St. Agnes, im Stadtzentrum, wird ebenfalls aufgegeben und an den Caritasverband vermietet.
Die Diskussionen über diese einschneidenden Maßnahmen verliefen unter der Moderation von Jutta Tacke, die sicherstellte, dass der Austausch konstruktiv blieb. Der Zeitplan sieht vor, dass die Gremien des Pastoralverbunds bis Mitte 2025 entscheiden, sodass die Umsetzung der Pläne zügig beginnen kann. „Es wird keine Lücken geben, sondern fließende Übergänge“, versichert Pfarrer Mönkebüscher und gibt den Gemeindemitgliedern Hoffnung auf eine neue, lebendige Zukunft.