In der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen hat sich ein ungewöhnliches Drama unter den Schimpansen abgespielt, das nicht nur die Aufmerksamkeit der Tierpfleger, sondern auch der Zoobesucher auf sich zog. Dieses Liebesdrama zeigt, wie komplex soziale Beziehungen unter diesen Tieren sein können.
Normalerweise gibt es bei Schimpansen eine klare Rangordnung, die das Zusammenleben regelt. Im Zentrum dieser Gruppe steht das Alphamännchen Yamou, das das Recht beansprucht, sich mit allen Weibchen zu paaren. Doch nicht alle Weibchen sind mit dieser Regel einverstanden. Kurator Björn Unger erläutert im Zoom-Podcast „ranGEZOOMt“, dass Schimpansen starke Präferenzen haben und nicht jede Schimpansendame sich von jedem Männchen einfangen lassen möchte.
Der unkonventionelle Paarungswunsch
Hier kommt die Schimpansendame Alexandra ins Spiel. Trotz ihrer Zuchtfähigkeit, die von Experten bestätigt wurde, hat sie kein Interesse daran, sich mit Yamou einzulassen. Stattdessen ist ihr Herz an Tai verloren gegangen, Yamous eigenen Bruder. Diese Beziehung ist heikel, da die Rivalität zwischen den beiden Brüdern nicht lange auf sich warten ließ. Yamou war natürlich alles andere als erfreut über die Zuneigung, die Tai von Alexandra erhielt.
Die Tierpfleger erkannten rasch die schwierige Situation. Tai und Alexandra hatten kaum Gelegenheit, ungestört miteinander zu interagieren, was die Notwendigkeit einer Intervention offenbarte. Um dem Liebespaar die Gelegenheit zu geben, sich näherzukommen, begannen die Pfleger, Alexandras Fortpflanzungszyklus genau zu beobachten.
Anfang 2024 war es dann soweit. Alexandra war bereit, schwanger zu werden, und die Pfleger entschieden, zwei neue Schimpansen in die Gruppe einzuführen. Um das soziale Gefüge zu verändern und den Kontakt zwischen Tai und Alexandra zu ermöglichen, wurden einige Tiere zeitweise getrennt. Während dieser Phase spielten die Tierpfleger eine entscheidende Rolle, indem sie Tai und Alexandra zusammenführten und Yamou aus dem Spiel nahmen, um der jungen Liebe eine Chance zu geben.
Das glückliche Ende
Der Plan der Pfleger war von Erfolg gekrönt. Tai und Alexandra verbrachten intime Stunden miteinander, was letztlich zu einem freudigen Ereignis führte: Am 24. August kam das kleine Schimpansenbaby Lio Amari zur Welt. Die natürliche Balance in der Gruppe scheint durch die geschickte Intervention der Pfleger wiederhergestellt worden zu sein, während die Zoobesucher und das Baby selbst von dem Liebesdrama im Hintergrund wahrscheinlich nichts ahnten.
Die Komplexität und Tiefe der sozialen Beziehungen unter Schimpansen ist ein faszinierendes Thema, das oft in den Hintergrund gedrängt wird. Doch der aktuelle Vorfall in Gelsenkirchen zeigt, wie wichtig die Rolle der Pfleger in solchen Situationen ist und wie sie effektiv eingreifen können, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten. Für weitere Informationen über die Schimpansen im Zoo lohnt sich ein Blick in die detaillierten Berichterstattungen, wie auf www.derwesten.de zu finden.
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