In Gelsenkirchen wird heute Abend eine bedeutende Kundgebung stattfinden, um der Opfer zweier gravierender antisemitischer Übergriffe zu gedenken. An einem Tag, der sowohl den ersten Jahrestag des verheerenden Hamas-Terrorangriffs auf Israel als auch den fünften Jahrestag des rechtsextremen Anschlags auf die Synagoge in Halle markiert, kommen zahlreiche Bürger und Organisationen zusammen, um Solidarität zu zeigen.
Gestartet wird die Veranstaltung um 18 Uhr vor der Synagoge in der Innenstadt von Gelsenkirchen. Neben der öffentlichen Gedenkminute ist eine anschließende Podiumsdiskussion geplant, in der Überlebende des letzten Jahres von ihren erschütternden Erlebnissen berichten werden. Diese Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen und anderen Organisationen organisiert.
Veranstaltungsdetails und sicherheitsrelevante Maßnahmen
Die Veranstaltung ist von großer Bedeutung, da sie nicht nur den Opfern gedenkt, sondern auch Raum für wichtige Gespräche bietet. Nach der Kundgebung um 19 Uhr wird die Podiumsdiskussion in der Synagoge fortgesetzt. Für die Teilnahme an der Diskussion wird um vorherige Anmeldung gebeten, die per E-Mail erfolgen kann. Die Polizei Gelsenkirchen hat zudem angekündigt, dass sie die Synagoge während des gesamten Events einem besonderen Sicherheitsregime unterziehen wird, um den Teilnehmern Schutz zu bieten.
Die Hintergründe der Gedenkveranstaltung
Der Hamas-Angriff, der am 7. Oktober 2022 stattfand, führte zur tödlichen Eskalation der Gewalt in der Region, wobei über 1.200 Menschen in Israel getötet und 250 als Geiseln entführt wurden. Dies wurde als das schlimmste Massaker an jüdischen Menschen seit dem Zweiten Weltkrieg qualifiziert. Vor weniger als fünf Jahren, am 9. Oktober 2019, fand der rechtsextreme Anschlag in Halle statt, an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. Während dieses Attentats versuchte ein bewaffneter Angreifer, in die Synagoge einzudringen, was scheiterte. In der Folge tötete er zwei Menschen und verletzte mehrere weitere.
Die heutige Veranstaltung deckt also nicht nur die Vergangenheit auf, sondern soll auch Bewusstsein für die gegenwärtigen Herausforderungen schaffen, vor denen die jüdische Gemeinschaft steht. Es wird erwartet, dass sowohl lokale als auch regionale Teilnehmer in großer Zahl erscheinen, um ihre Stimmen gegen Antisemitismus zu erheben und für eine friedliche und inklusive Gesellschaft einzutreten.