Die italienische Großbank Unicredit hat ihren Anteil an der Commerzbank massiv aufgestockt und hält jetzt rund 28 Prozent der Anteile. Dies wurde in einer Mitteilung aus Mailand bekanntgegeben. Der Anstieg ist im Rahmen einer Strategie zu verstehen, die den Anteil auf 29,9 Prozent erhöhen soll, was Unicredit möglicherweise in die Position bringt, ein öffentliches Übernahmeangebot zu machen, sollte der Anteil die 30-Prozent-Marke überschreiten. Der deutsche Staat, der während der Finanzkrise Anteile erworben hatte, plant aktuell nicht, seine Commerzbank-Aktien zu veräußern. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Ängsten der Bundesregierung, die die Übernahmepläne als „unfreundliche Attacke“ bezeichnet hat, sowie gegen die Sorgen der Gewerkschaft Verdi über mögliche Arbeitsplatzverluste bei der Commerzbank, die 42.000 Mitarbeiter beschäftigt, wie Tagesspiegel berichtete.
Strategie der Unicredit
Der Einstieg von Unicredit in die Commerzbank wurde zunächst durch den Teilausstieg des Bundes im September 2024 ermöglicht, was die Bank nutzte, um ihre Anteile von 9 auf 21 Prozent zu erhöhen. Diese Erhöhung muss jedoch noch von der European Central Bank (EZB) genehmigt werden. Aktuell halten die Italiener knapp ein Drittel ihrer Anteile direkt, während der Rest über Finanzinstrumente gesichert ist, wie Radio Euskirchen ausführte. Unicredit-Chef Andrea Orcel sieht große Synergien zwischen beiden Banken und möchte sowohl ihre Investitionen als auch deren Bedeutung im deutschen Bankensektor stärken.
Für die Commerzbank könnte dies signifikante Veränderungen mit sich bringen, insbesondere wenn Unicredit schließlich die Möglichkeit eines Übernahmeangebots in Betracht zieht. Die bevorstehenden Schritte von Unicredit werden genau beobachtet, sowohl von Investoren als auch von der deutschen Regierung, die fest entschlossen ist, ein weiteres Übernahmen-Szenario wie das der Hypovereinsbank aus dem Jahr 2005 zu verhindern, welches den damaligen Bankenkonzern schrumpfen ließ.
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