Kasan (dpa) – Inmitten aufkeimender Spekulationen über eine mögliche militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea hat Kremlchef Wladimir Putin auf Fragen zu Berichten über Tausende nordkoreanische Soldaten in Russland eine ausweichende Antwort gegeben. Bei einer Pressekonferenz in Kasan erklärte er, dass Russland mit Nordkorea einen strategischen Partnerschaftsvertrag ratifiziert habe, der militärische Hilfe vorsieht. «Wir haben nie daran gezweifelt, dass die nordkoreanische Führung unsere Vereinbarungen ernst nimmt», betonte Putin und fügte hinzu: «Was und wie wir im Rahmen dieses Artikels tun werden, ist unsere Sache.»
Putin reagierte auf die aufgetauchten Satellitenbilder, die nordkoreanische Truppenverlegungen zeigen und erklärte dazu: «Die Aufnahmen sind eine ernste Angelegenheit. Wenn es Bilder gibt, dann bedeutet das, dass sie etwas widerspiegeln.» Dabei blieb er jedoch vage, was die konkreten Pläne Russlands angeht. Es bleibt abzuwarten, wie die Verhandlungen über die Details dieses strategischen Artikels verlaufen werden.
Besorgte Stimmen aus Kiew
Die Furcht, dass Russland möglicherweise nordkoreanische Streitkräfte zur Unterstützung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine einsetzen könnte, ist nicht unbegründet. Führende Stimmen in Kiew warnen eindringlich vor einer weiteren Eskalation in diesem bereits angespannten Konflikt. In einem weiteren Punkt erläuterte Putin, dass der Westen Kiew nicht nur mit Waffen und Satelliteninformationen versorge; vielmehr würden auch Ausbilder und Offiziere in der Ukraine eingesetzt, um die ukrainischen Streitkräfte zu unterstützen. Demnach könnte Russland auch berechtigt sein, Hilfe aus anderen Staaten in Anspruch zu nehmen. Die geopolitischen Spannungen steigen weiter, während Putin sich unverblümt auf die Partnerschaft mit Nordkorea stützt.