Im Kreis Euskirchen wird weiterhin vieles rund um das Pendeln deutlich: 2023 stieg die Zahl der Pendler im Kreis signifikant an. Insgesamt pendelten 68.196 Personen, was einem Anstieg von 1.257 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies könnte mit der gestiegenen Einwohnerzahl im Kreis zusammenhängen. Während viele Bürger ihre Arbeit in Metropolen wie Köln oder Bonn suchen, zeigt sich, dass auch innerhalb des Kreises ein reges Pendelverhalten herrscht.
Eine bemerkenswerte Beobachtung ist die Tatsache, dass nur die Stadt Euskirchen eine positive Bilanz an Einpendlern aufweist. Laut dem Pendleratlas des Landesbetriebs NRW IT geht 34,3 Prozent der Einwohner des Kreises ihrer Arbeit außerhalb ihrer Wohnkommune nach. Im Gegensatz dazu verzeichnen die restlichen zehn Städte des Kreises zusammen nur 46.552 Einpendler. Das bedeutet, dass in der Regel mehr Leute aus diesen Gemeinden abpendeln als einpendeln.
Einpendler- und Auspendlerzahlen im Detail
In der Stadt Euskirchen sind es 17.315 Einpendler, die zur Arbeit kommen, während 17.008 Einpendler aus der Stadt hinausgehen, was einen leichten positiven Saldo von 307 ergibt. Diese Auspendlerquote von 56,1 Prozent ist die niedrigste im gesamten Kreis. Beispielsweise weist Weilerswist eine auffallend hohe Auspendlerquote von 78,6 Prozent auf, bei der nur 21,4 Prozent der Pendler aus der Gemeinde an einem Arbeitsplatz in Weilerswist beschäftigt sind.
Wenn man die Zahlen für die einzelnen Gemeinden betrachtet, wird deutlich, wie unterschiedlich die Pendleraktivitäten verteilt sind. In Blankenheim pendeln beispielsweise 299 Personen nach Gerolstein, während nur 147 Gerolsteiner in Blankenheim arbeiten. In der kleinen Stadt Weilerswist sind die Zahlen ähnlich: 2031 pendeln nach Köln, während 247 Kölner in Weilerswist arbeiten.
Interne Pendeldynamiken
Die Statistik hat auch einige interessante Facetten. Im Süden des Kreises pendeln 4.236 Schleidener nach außen, wobei 587 davon in Hellenthal ihre Berufung finden. Auffällig ist, dass die Zahlen für Pendler von Schleiden nach Hellenthal und nach Kall gleich hoch sind – jeweils 587 Arbeitnehmer. Dies zeigt, dass die Pendeldynamik nicht nur in eine Richtung geht, sondern die Gemeinden stark miteinander vernetzt sind.
Die Einpendler in Euskirchen kommen hauptsächlich aus Bad Münstereifel, woher 1753 Pendler in die Kreisstadt strömen. Dies entspricht jedem zehnten Einpendler. Umgekehrt geben 625 Euskirchener an, in Bad Münstereifel zu arbeiten, was 25 Prozent der dortigen Einpendler ausmacht. Platz zwei in der Liste der Einpendler in Euskirchen belegt Weilerswist mit 1.081 Personen, gefolgt von Köln mit 846 Pendlern.
Die Pendeldaten bieten auch eine spannende Einsicht in die Struktur der Beschäftigung in der Region. Aufgrund der Zunahme von Homeoffices seit der Corona-Pandemie könnte sich die tatsächliche Mobilität der Pendler seit dem Anstieg der Heimarbeit möglicherweise geringer dargestellt haben, was auf eine Verschiebung der Arbeitsweise hinweist.
Insgesamt verdeutlicht die aktuelle Pendlerstatistik die vielschichtigen Arbeitsbeziehungen und Pendeldynamiken im Kreis Euskirchen. Für eine detaillierte Aufschlüsselung der Statistiken und weiteren Informationen zu diesem Thema siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ksta.de.