In Stockholm wurde der Right Livelihood Award, auch bekannt als der Alternativer Nobelpreis, verliehen. In diesem Jahr zeichnet die Stiftung Aktivisten und Organisationen aus vier verschiedenen Weltregionen aus, die sich mit Mut und Hingabe für Gerechtigkeit und Wahrheit einsetzen. Zu den Preisträgern gehören die indigene Aktivistin Joan Carling von den Philippinen, der palästinensische Menschenrechtsaktivist Issa Amro und die von ihm gegründete Organisation Youth Against Settlements, die Umweltaktivistin Anabela Lemos aus Mosambik sowie das britische Forschungsprojekt Forensic Architecture. Ole von Uexküll, der Direktor der Right-Livelihood-Stiftung, gab die ausgezeichneten Persönlichkeiten in einer feierlichen Ankündigung bekannt.
Die diesjährigen Preisträger sind bemerkenswerte Beispiele für gewaltfreien Widerstand und die Suche nach der Wahrheit in Zeiten des globalen Konflikts und der Ausbeutung. «Ihr Engagement sollte uns alle inspirieren, mutiger zu sein», erklärte von Uexküll. Die Auszeichnung kommt zu einem Zeitpunkt, da gewaltsame Auseinandersetzungen und Unterdrückung die Schlagzeilen dominieren und hebt den Einfluss hervor, den gewaltfreier Aktivismus auf Frieden und Gerechtigkeit haben kann.
Das Erbe des Alternativen Nobelpreises
Der Right Livelihood Award wird seit 1980 verliehen und hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl bekannter Persönlichkeiten ausgezeichnet, darunter die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren und die US-amerikanische Whistleblowerin Edward Snowden. Das besondere an diesem Preis ist, dass er häufig Menschen ehrt, die nicht im Rampenlicht der internationalen Gemeinschaft stehen. Stattdessen kämpfen sie in ihren lokalen Gemeinschaften für Gleichheit, Frieden und den Schutz der Umwelt. Die Preisstiftung hebt hervor, dass die Arbeit dieser Aktivisten weit über ihre unmittelbaren Gemeinschaften hinaus Auswirkungen hat.
Die 176 Nominierungen aus 72 Ländern in diesem Jahr zeigen das gewaltige Engagement, das weltweit für eine positive Veränderung vorhanden ist. Die Preisträger sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Anstrengungen vor Ort globale Resonanz finden können, indem sie Gemeinschaften ermächtigen und gewaltfreie Methoden des Widerstands gegen Unterdrückung propagieren.
Die Preisträger im Detail
Joan Carling wird für ihre Bemühungen gewürdigt, die Stimmen indigener Völker in der Diskussion um die ökologische Krise zu stärken. Sie setzt sich konkret für die Verteidigung von Menschen, Land und Kultur ein und sorgt dafür, dass indigene Rechte in der Umweltschutzdebatte Gehör finden. Diese Arbeit ist besonders wichtig, da die Stimmen dieser Gemeinschaften oft überhört werden.
Anabela Lemos und ihre Organisation Justica Ambiental leisten ähnliche Arbeit in Mosambik. Hier unterstützen sie Gemeinschaften dabei, sich gegen ausbeuterische Entwicklungen zur Wehr zu setzen und fördern ökologische Gerechtigkeit. Ihre Arbeit zeigt, wie wichtig der Schutz der Umwelt und der Rechte der betroffenen Menschen ist, während sie gegen große wirtschaftliche Interessen kämpfen.
Issa Amro und die Youth Against Settlements werden für ihren friedlichen Widerstand gegen die israelische Besatzung in Hebron ausgezeichnet. Ihre Initiative steht für die Förderung des zivilen Engagements der Palästinenser und setzt sich für friedliche Lösungen in einem von Konflikten geprägten Gebiet ein.
Schließlich wird Forensic Architecture für seine innovativen digitalen Methoden gelobt, die dazu dienen, den Opfern von Menschenrechtsverletzungen eine Stimme zu geben. Diese Organisation trägt zur Aufklärung und Verantwortungsfindung bei, was für die Opfer und deren Familien von entscheidender Bedeutung ist.
Die feierliche Preisverleihung wird am 4. Dezember in Stockholm stattfinden. Gewinne des Right Livelihood Award beinhalten nicht nur das Preisgeld, sondern auch Unterstützung das ganze Leben lang durch die Right-Livelihood-Stiftung, die sich um die Preisträger kümmert und deren unermüdliche Arbeit aufrechterhält. Diese Auszeichnung zeichnet die mutigen Vorbilder aus, die weiterhin in der Arbeit für eine gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Welt aktiv sind.
Für weitere Informationen und eine tiefere Analyse der Preisträger und ihrer Arbeit, siehe die Berichterstattung auf www.radioeuskirchen.de.